Was hatten wir für Verleger! Wenn Hans W. Baur in der Redaktion auftauchte, wussten wir, was los war. "An die Platte, Buba", lautete der Befehl, und wir sausten um seine Tischtennisplatte herum. Er im Unterhemd und wir in der Gewissheit, danach mit ihm Kessler Hochgewächs trinken zu müssen. Meistens gab es dann auch noch mehr Geld und eine Dienstreise zu Olympischen Spielen. Baur war Verleger der "Badischen Neuesten Nachrichten" in Karlsruhe, und die leben immer noch.
In Freiburg saß der alte Hodeige, der es mit der "Badischen Zeitung" zu Wohlstand gebracht hatte. Er setzte und druckte unsere "Karlsruher Rundschau", ein alternatives Wochenblatt, und rettete uns vor der privaten Pleite. Ein Abendmahl in seiner Villa, formvollendet mit servierendem Butler in weißen Handschuhen, beendete er mit der Botschaft, uns 170 000 Mark Schulden zu erlassen. Jungunternehmer, die etwas wagten, müssten unterstützt werden, sagte er. Die "Badische Zeitung" gibt es immer noch.
9 Kommentare verfügbar
Peter S.
am 15.12.20151. Alle schreiben fast die gleiche Meinung (zu NSA, Griechenland, Flüchtlinge, Syrien, TTIP, Wulff, NSU etc) und sind damit meist regierungskonform oder geben der Regierung…