"Für Ferdinand Dzierzawa, ohne den hierdrin manche Fundstellen fehlen würden": Die handschriftliche Widmung Erwin Keefers, bis 2016 Leiter der Fachabteilung Archäologie des Landesmuseums Württemberg, in dem von ihm 1993 herausgegebenen Band "Steinzeit" klingt unspektakulär. Doch dahinter steckt mehr: Ohne Dzierzawa würden dem Landesmuseum ebenso wie dem Naturkundemuseum am Löwentor einige ihrer wichtigsten Exponate fehlen.
240.000 Jahre alt ist etwa eine 2,30 Meter lange, unregelmäßige braune Steinplatte, die als ältestes Zeugnis des Menschen seit 2012 den Rundgang des Landesmuseums anführt. Der Laie bemerkt bei näherem Hinsehen Teile eines Hirschgeweihs. Der Fachmann erkennt mehr: "Die Frühmenschen erlegten einen kapitalen Hirsch", heißt es in der Beschreibung des Museums, "den sie nahebei über Eschenholz brieten. Übrig geblieben sind die aus dem Schädel gebrochenen Geweihstangen, wenige Knochen sowie die einfachen Steinwerkzeuge, mit denen sie den Hirsch zerlegten."
Den ältesten Topf der Bandkeramik-Kultur im Landesmuseum hat ebenfalls Dzierzawa entdeckt. Er stammt aus der Zeit um 5.000 vor Christus, als die Menschen in Mitteleuropa begannen, Ackerbau und Viehzucht zu betreiben – und zu töpfern. Aus der Schussenrieder Kultur, etwas später, ab 4.200 vor Christus, fand er mehrere Gefäße, die sich durch geritzte, weiß inkrustierte Zickzackmuster auszeichnen. Eines davon wurde einmal als das "schönste jungsteinzeitliche Gefäß des Württembergischen Landesmuseums" bezeichnet.
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Dr.Eckart Wunder
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