"Nackter Mann"; "barbrüstige männliche Person"; "Universitätsprofessor"; "barfüßige weibliche Person"; "jemandem das Ohr verdrehen"; "Oben-ohne-weibliche-Nacktheit" ... Na, was die Kinodatenbank IMDb als die ersten von hundert Schlüsselwörtern zu Detlev Bucks "Wir können nicht anders" auflistet, klingt doch ganz vielversprechend. Und schon bevor sich der Film an die Abarbeitung dieser Schlüsselwörter macht, hat Edda (Alli Neumann), eine junge Blonde mit Rollkoffer und zerlaufender Schminke, das Fünf-Vodka-Spiel gegen ihren Tresennachbarn Sam (Kostja Ullmann) gewonnen, einen schmalen Kerl mit ein bisschen Bart und Akademikerbrille, ist umstandslos in dessen Camper gestiegen, betrachtet am nächsten Morgen ihre aufgerissene nackte Beute respektive diesen unbedarft-netten Juniorprofessor und überredet ihn zum Nikolaustagsausflug in die ostdeutsche Provinz. Als Willkommensgruß ist nun die Ohren-Verdreh-Nummer dran, ausgeführt an Sam und von einem Pickup-fahrenden Vierschröter, der sich von dem bei grüner Baustellenampel Knutschenden belästigt fühlt. Denn: "Bei uns hält man sich an die Regeln!"
Was natürlich gar nicht stimmt. In diesem Wilden Osten hält sich keine Sau an die Regeln, weshalb Edda nach ein bisschen Kiffen und erneuten Beischlafanstrengungen ihren durch Rufe im Wald irritierten Lover auch davor warnt, sich drum zu kümmern. Denn: "Ich kenn die Typen hier!" Sam aber wird diese Typen erst kennenlernen, vor allem den Großkotz Hermann (Sascha Alexander Geršak), der wegen eines blauen Auges, aber wohl vor allem wegen des Looks, eine Sonnenbrille trägt und im Begriff ist, den Rudi hinzurichten, der eigentlich zu seiner Gang gehört, sich aber in Hermanns Frau (Simone Thomalla) verknallt hat. Die um diese Szene Herumstehenden gehören auch zu den Männern von Hermann, der eigentlich Bauunternehmer ist, also ein ganz normaler Krimineller, aber gern große Gangstergesten nachspielt. Übrigens tragen die Bösen hier Uniform, sie gehören alle zur freiwilligen Feuerwehr, die von Hermann umfunktioniert wurde.
2 Kommentare verfügbar
Ks
am 16.12.2020Ein herzliches vergelt's Gott ruft die AfD dann herüber.
Ist den genannten Medien nicht bewusst, wie sehr sie eigentlich zur Spaltung der Gesellschaft beitragen?