This is Major Tom to Ground Control
I'm stepping through the door
And I'm floating in a most peculiar way
And the stars look very different today
(aus: David Bowies Song "Space Oddity" von 1969)

Früher war noch alles voller Zukunft, der ganze Weltraum weit offen, ein unendlich großer Spielplatz für tolle Abenteuer! Tim rast mit seiner roten Rakete auf den Mond. Barbarella treibt sich auf bunten Planeten herum. Und Valerian repariert im Auftrag der Weltregierung all das, was die große Utopie gefährden könnte. Im Jahr 1967 taucht dieser furchtlose Raum-Zeit-Agent erstmals auf, erfunden von Pierre Christin, der auch Szenarien für französische Comic-Größen wie Bilal, Tardi oder Juillard schrieb, und gezeichnet von Jean-Claude Mézières, der unter anderem mit Jean Giraud alias Möbius befreundet war und mit diesem das Design für Luc Bessons Science-Fiction-und-Fantasy-Film "Das fünfte Element" (1997) entwarf. Mit seinem neuen Film "Valerian" hat Besson nun direkt auf die Christin-und-Mézières-Comic-Saga zurückgegriffen und lässt sie auf der Leinwand als poppig-fröhliches Feuerwerk explodieren.
Im Prolog verlängert der Regisseur die historischen amerikanisch-sowjetischen Andockmanöver von Apollo- und Sojuskapseln zunächst bis zur aktuellen Raumstation und dann in neue Jahrhunderte hinein: lauter lächelnde Empfangs- und friedliche Willkommensorgien, auch wenn ein paar der extraterrestrischen Gäste beim Handshake fischige Schleimspuren hinterlassen. Und über diese euphorische Sequenz legt Besson auch noch den ungeheuer süffigen David-Bowie-Song "Space Oddity", in dem Major Tom in neue Welten hinausdriftet. Ach, wie war die Zukunft schön! Diese Erinnerung an bessere Zeiten, dieses nostalgische Gefühl, dass im Weltraum Aufregendes und Gutes auf die Menschheit wartet, will dieser Film nun 137 Minuten lang zelebrieren.
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Fritz Meyer
am 21.07.2017