Geheimloge IOC
Aber natürlich marodiert in diesem Zusammenhang auch gleich schon die Idee durch die Medien, den ganzen Bob und Rodeltross für die olympischen Wettbewerbe nach Peking zu fliegen, weil klar, die Chinesenbahn wäre bereit. Das wäre wirklich eine Lösung, die zum IOC passen würde wie die Faust aufs oder noch besser der ausgestreckte Zeigefinger ins Auge. Dass auch "unser" klassischer Bob- und Rodelstandort Oberhof 2026 gerne einspringen will, ist bislang nur ein Gerücht und offenbar ja auch davon abhängig, ob wir uns dem grotesken Wunsch unseres olympischen Oberbosses Bach anschließen und die Russen und Belarussen alsbald wieder mittun lassen bei Olympia. Mehr als erwartbar ist diese Entscheidung, denn Deutschland will irgendwann, am besten 2036, auch mal wieder Olympia haben – und unser Ober-Bach sagt, das kriegen wir nur, wenn wir die Russen nicht länger ausschließen.
Und dann kam da letzte Woche noch die Meldung, nicht nur die Schauspielerin Michelle Yeoh sei, warum auch immer, ins Internationale Olympische Komitee (IOC) eingezogen, sondern auch der umtriebige Michael Mronz, ganz früher als Mann von Guido Westerwelle bekannt und später unter vielem anderen als Drahtzieher einer ominösen Olympia-Initiative Rhein-Ruhr, als Springpferdeeventveranstalter, als WOK-WM-Berater sowie als Compagnon des Extremmannes Kai Diekmann bei der Kampagnenschleuder "Storymachine" ("we power your message") auffällig geworden. Der Frage en détail nachzugehen, wie genau denn einer Mitglied in diesem mittlerweile 107-köpfigen Komitee, dieser ominösesten aller Geheimlogen werden kann, ist womöglich noch gefährlicher als ein Solo-Killerkommando mit dem Ziel der Liquidierung von Wladimir Putin und beanspruchte allein für die textliche Aufarbeitung mindestens so viel Platz wie zehn komplette Kontext:Wochenzeitungen auf einmal. Aber schauen Sie gerne selbst, wer da so drin sitzt. Es ist ganz wunderbar, so viel darf ich an dieser Stelle schon mal verraten.
Über Diekmann zu Dietrich
Vielleicht sollten wir weniger dieser semi-spöttischen Lieder über die Tirolerinnen und Tiroler singen, als vielmehr uns die chinesische Weisheit vor Augen halten, die da lautet: Umarme deinen Feind. Muss ja nicht gleich Endgegner Bach sein, den wir umarmen. Könnte zunächst mal der dünne, gleichwiewohl habichtnasige Wolfgang Dietrich sein, den wir in den Clinch nehmen ob seiner sicherlich guten Drähte zu Mronz und dessen Kumpel Diekmann, auf dass darbende schwäbische Bauunternehmer mobile Bobbahnen entwickeln, die dann weltweit vermietet werden könnten gegen gutes Geld. Für diese ganz großen Deals, da braucht man sie doch, die Wheeler-Dealer, die Möglichmacher, die dünnen Männer, die die ganz dicken Bretter bohren.
Wäre das nicht ein Ding, dem Tiroler eine lange Nase zu drehen und dem Chinesen gleich mit? Die Olympischen Spiele kriegen wir ohnehin nicht nach Deutschland – und so könnten wir wenigstens gut verdienen daran, dass die anderen sich vom IOC die Landschaften verschandeln und mit Investitionsruinen zupflastern lassen. Reicht doch auch, dass wir eine Fußball-Europameisterschaft ausrichten, auch in Stuttgart wird gespielt, wo die Arena jetzt MHP heißt und wo wir ansonsten zwar längst keine echten Sportevents von Weltrang mehr herbekommen, aber doch immerhin die Sportholzfäller-Weltmeisterschaft Anfang November oder 2024 die "Masters of Dirt", die verrückteste aller Freestyle-Geschichten mit FMX-Bikes, Mountainbikes und BMX-Bikes, mit Scootern, Quads und Snowmobiles.
Außerdem spielen unsere Volleyballerinnen vom Allianz-MTV quasi seit Jahren Champions League und nächstes Jahr endlich auch wieder unser VfB von 1893, da gibt es ja wohl, trotz sicher kommender gelegentlicher Rückschläge, keine zwei Meinungen. Dann aber, liebe Freundinnen und Freunde, dann schreiben wir CHAMPIONS LEAGUE wieder in Majuskeln.
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