Viele Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr, die unsere Heimat in Afrika, Kleinasien oder Afghanistan schützen, können dieses Weihnachten leider nur an der Front feiern, Auge in Auge mit dem Feind. Was aber, wenn der Feind fett zu Hause, letztlich aber auf dem Rücken der Truppe hockt und dort die Wehrkraft zersetzt? Putin reibt sich seine herben Hände: "Bundeswehr-Einsatzbereitschaft mehr als mangelhaft", zetert die Systempresse – und der Russe weiß das jetzt.
Rechtzeitig vor dem Fest auch ein Aperçu, erfunden, aber dem früheren Oberbürgermeister Wolfgang Schuster in den Mund gelegt: Die neue Stuttgarter Oper wird 1,5 Milliarden Euro kosten (wenn's reicht, orakelte meine Omi Glimbzsch aus Zittau flüsternd dem Werner Schretzmeier). Ehrlich jetzt: nur 1,0 Milliarden. Alle Welt scheint sich über diese Prognose aufzuregen. Leute, Kultur kommt allen zugute, ob man nun Hartz-IV-ler oder nur Grüner ist, Spätaussiedler oder Afrikaner. Sichern wir uns unsere Karten, bevor sie neu gemischt werden!
Am Stammtisch im Ratskeller etwa, einst Ort billigster Tropfen, seit Jahren geschlossen. Jetzt kriechen Ratten die Wände hoch, das einst teure Fleisch vom hällisch-westfälischen Rindvieh gammelt in den Tiefkühltruhen unter dem Stuttgarter Marktplatz vor sich hin. Kein Ökostrom, nirgends. Doch frohlocket: Sobald der Weihnachtsmann seine vom vielen schmutzigen Geld schmierigen Hände vom Glühweinglas nimmt, beginnt der Umbau, kommt wieder Leben in die alte Bude. Die ist nicht besonders groß – aber es muss wohl was ganz was Edles werden. Fürs Unterirdische im Rathaus ist nix gut genug, ähnlich wie bei der Oper oder gar dem Theaterhaus. Letzteres wird nun hinten und vorn beschnitten: Circumcisio, wie ein Asylbewerber aus Lateinamerika erläuterte.
Die Renovierung der historischen Gemeinderats-Stammtische samt Aborten sollte mal 2,9 Millionen Euro kosten, dann (2017) waren es schon 4,2 Millionen, gestern netto 8,01 Millionen. Echt jetzt: so viel wie zwölf Einfamilienhäuser! Vermutlich hat hier Schretzmeier mitgerechnet. Am Ende werden es 11,3 Millionen, wetten? Ein Fall für den Staatsanwalt.
Nein, nein, nicht Cum-Ex oder Ratskeller oder S 21 – sondern Kontext. Kennen alle. Kontext hat das faule Ei, das (reine Vermutung!) ein HJ-ler der Demokratie ins Nest gelegt hat, sichtbar gemacht und muss jetzt für die Wahrheit prozessieren. Doch die Justiz im Lande übersieht offensichtlich den Rassisten, der sich einen Holocaust herbeiwünscht und sich nicht aufregen würde, wenn wieder mal ein bewohntes Asylbewerberheim abgefackelt wird. Interessiert die Staatsanwaltschaft offenbar nicht die Bohne. Von Ermittlungen gegen diese Aufrufe zur Gewalt ist unsereins nichts bekannt. Schöne Bescherung: braune Eier zum Fest.
Peter Grohmann ist Kabarettist und Koordinator des Bürgerprojekts Die AnStifter. Alle Wettern-Videos gibt es hier zum Nachgucken.
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