Niedlich sind sie, die große gelben Schwimmenten, gar nicht niedlich dagegen die Fracht, gegen die sie an diesem 16. November zu Protestzwecken zu Wasser gelassen werden: drei Castorbehälter mit hochradioaktiven Brennstäben aus dem stillgelegten Kernkraftwerk Obrigheim. Weswegen die Enten auch "Anti-Atom-Enten" heißen. Die Castoren sollen per Schiff auf dem Neckar zum Zwischenlager nach Neckarwestheim transportiert werden.
Es ist bereits der vierte Transport dieser Art seit Juni dieses Jahres, als die EnBW erstmals diese Transportart für ihren Atommüll wählte (<link https: www.kontextwochenzeitung.de politik strahlende-fracht-4226.html external-link-new-window>Kontext berichtete im Vorfeld). Jedes Mal begleitet von Protestaktionen des <link https: www.neckar-castorfrei.de external-link-new-window>Bündnisses "Neckar castorfrei", beim dritten Transport am 11. Oktober erstmals auch im Wasser. Am 16. November wird dies erneut probiert: Gegen 9.20 Uhr steigen bei Heilbronn zehn SchwimmerInnen in Neoprenanzügen ins sieben Grad kalte Wasser und bringen Transparente sowie viele blaue Fässer, die die Castoren symbolisierten, in die Mitte des Neckars. Der Schubverbund, der um 2 Uhr nachts in Obrigheim gestartet ist, muss erst Mal stoppen. Rund 40 Minuten lang.
Erst nach einer halben Stunde rückt die Polizei mit Schnellbooten an und beginnt mit der Räumung. Teils sehr ruppig und fahrlässig, wie ihr verschiedene AktivistInnen vorwerfen, etwa <link http: blog.eichhoernchen.fr post mit-gummi-enten-schwimmend-gegen-castor external-link-new-window>Cécile Lecomte, die ihre Eindrücke in ihrem Blog festgehalten hat. So habe die Polizei, die SchwimmerInnen "mit waghalsigen Bootsmanövern" gefährdet, und sie "ordnete die Weiterfahrt des zuvor wegen der Wasserdemonstration angehaltenen Castor-Schiffes an, obwohl die Menschen sich noch im Wasser befanden", so Lecomte. Mit nur wenigen Metern Abstand sei der Schubverband an einigen SchwimmerInnen vorbeigefahren, habe diese durch die Sogwirkung massiv in Gefahr gebracht. "Völlig inakzeptabel" findet so ein Verhalten Franz Wagner von der Arbeitsgemeinschaft Atomerbe Neckarwestheim, die Teil des "Neckar castorfrei"-Bündnisses ist.
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