Bis zu seinem Tod im Jahr 1967 gönnt ihm die Firma Porsche ein Privileg: Wenn Adolf Rosenberger auf dem Echterdinger Flughafen landet, wartet immer das neueste Modell auf ihn. Der Schlüssel liegt bei der Information, das Auto wartet vollgetankt auf dem Parkplatz, kostet nichts und steht zur Verfügung, solange er will. Damit braust der ehemalige Rennfahrer zu seiner Verwandtschaft nach Pforzheim, wo er als Ziehsohn der Familie Esslinger aufgewachsen ist, der reichsten in der Stadt. Sehr zur Freude der Kinder, die glücklich sind, wenn sich "Onkel Al" mit ihnen im offenen Cabrio zeigt. Das "Al" kommt von Alan Arthur Robert, wie er sich nennt, seitdem er 1938 in die USA emigriert ist. Rosenberger ist assimilierter Jude. Mit 17 ist er als Kampfflieger für Deutschland in den Ersten Weltkrieg gezogen.
Eine billige Geste. "Porsches dritter Mann" oder "Der Mann, der Porsche machte", lauteten später die Überschriften, die zeigen sollten, dass der Konzern nicht nur aus Ferdinand Porsche und seinem Schwiegersohn Anton Piëch bestand. Womöglich hätten sie es so weit gar nicht gebracht, wäre da nicht der Junge aus der Goldstadt gewesen, der immer wieder Geld beschafft, wenn die Not groß ist in ihrer Firma in der Stuttgarter Kronenstraße 14. Sie trägt den langen Namen "Dr.-Ing. h.c. Ferdinand Porsche GmbH, Konstruktionsbüro für Motoren-, Fahrzeug-, Luftfahrzeug- und Wasserfahrzeugbau" und gilt als Keimzelle der Weltmarke. Rosenberger ist 1931 Mitgründer, Geschäftsführer und Gesellschafter. Bis die Nazis an die Macht kommen. Seinen Anteil überschreibt er 1935 an Ferdinand Porsches Sohn Ferry. Hier scheiden sich die Geister.
3 Kommentare verfügbar
Karl P. Schlor
am 06.07.2023berger Briefe mit der Familie Esslinger in Pforzheim so geräuschlos verzichtet hatte!
Er ließ sogar in den USA anrufen, ob er sich zwecks Lesen der Papiere melden dürfe, na wenn ihn
dann nicht das…