Seinen Wohlstand verdankt Baden-Württemberg seinen fleißigen Menschen, klar, und der Industrie, die wiederum von günstiger Energie profitierte. Über Jahrzehnte standen dafür im Süden die Atomkraftwerke, jetzt ist der Norden am Zug. Siehe die weltweit agierenden Konzerne Intel und Tesla, die ihre Wahl von Ostdeutschland mit der guten Versorgung mit regenerativen Energien begründeten. Günstiger Strom sei damit auch mittelfristig gesichert. "The Länd" hinkt hinterher.
Seit geraumer Zeit sucht auch die EnBW nach Antworten auf den "menschengemachten Klimawandel" und bemüht dazu historische Vergleiche. Was die Dampfmaschine und der Verbrennungsmotor in den vorangegangenen Jahrhunderten waren, sollen die erneuerbaren Energien im 21. Jahrhundert werden, sagt der Karlsruher Konzern, und will bis 2030 seine direkten CO₂-Emissionen halbieren und bis 2035 klimaneutral werden. Aber Achtung: Auf dem Weg dorthin setzt der drittgrößte deutsche Energieversorger vor allem auf fossile Energieträger.
Gas- statt Kohlekraftwerke
Der Weg zur Klimaneutralität läuft bei der EnBW unter dem Label "Fuel Switch" und soll vorerst Kohle durch Erdgas ersetzen. "Es ist ein notwendiger Zwischenschritt, da die Verfügbarkeit von erneuerbaren Energien wie Wind- oder Solarenergie nicht ausreicht, um den Energiebedarf zu decken", betont das Unternehmen. Sichtbar ist der gleichzeitige Ausbau regenerativer Energien. Seit 2012 hat der Konzern den Anteil erneuerbarer Energien auf 40 Prozent erhöht und damit mehr als verdoppelt. Zu viel Bürokratie, Verwaltung und Abstimmung bei unklarer Verantwortung hielten eine noch schnellere Wende auf, sagt eine Unternehmenssprecherin.
1 Kommentar verfügbar
Johannes Frübis
am 17.06.2022Strom ist ein Gut das jeder braucht.
Da liegt es nahe, das Investoren gerne Großkraktwerke (Gas, Öl, Kohle, Atom) bauen, um so eine schöne Rendite zu erzielen. Das ging solange gut, bis diese "verflixten" Erneuerbaren auf der Bildfläche erschienen. Anfangs noch belächelt (z.B.…