Keine Frage: Es wurde noch nie so viel verpackt wie heute oder besser: wie gerade jetzt. Nicht nur, weil Weihnachten vor der Türe steht, sondern auch, weil der Online-Handel dank Corona-Gesetzen zu den großen Gewinnern der Pandemie zählt. Dabei wollen neuerdings doch alle nachhaltig sein. Das geht am Ende bis zur Wahl der Urne, die biologisch abbaubar sein sollte. Auch so eine Verpackung – für den Transport ins Jenseits.
Es geht ja schließlich nicht nur um die Kunststoffhülle, in der wir Wurst und Käse aus dem Supermarkt nach Hause bringen, um die Kartonage der Online-Bestellung oder des TV-Geräts aus der Elektronik-Fachmarktkette, um Bierflaschen oder Tablettenblister. Es geht auch um die Logistik, die den Käufen vorangeht – firmenintern und zu den HändlerInnen. "Deshalb verursacht die Bezeichnung 'Unverpackt-Läden' bei uns Zuckungen", erklärt Christoph Häberle, Professor für Verpackungstechnik an der Stuttgarter Hochschule der Medien. Unverpackt gebe es nicht. "Sie können die Cornflakes ja nicht offen ins Regal legen, die würden Ihnen sofort herausrieseln. Ganz zu schweigen von den flüssigen Produkten." Und für den Transport zum Laden seien Kunststoffsäcke, Schlauchbeutel, Luftpolsterfolien oder Wellpappkisten nötig, die am Ende in Müllcontainern landeten, polemisiert er.
So einfach, wie man sich das mit den vermeintlich besonders nachhaltigen Verpackungssystemen gemeinhin so vorstellt, ist es tatsächlich nicht. Das ist die erste Erkenntnis, die aufblitzt im Gespräch mit den Studierenden, den zukünftigen VerpackungsingenieurInnen. Die jungen Männer und Frauen durchlaufen eine sehr komplexe Ausbildung, in der es gleichermaßen um Technik, Naturwissenschaften, Ökologie, Wirtschaft, Sozialpsychologie, Design und Kreativität geht.
Nachhaltigkeit empfinden
"Was das Thema Nachhaltigkeit angeht, hat sich allein in den vier Jahren meines Studiums sehr viel getan", sagt Leo Schubert, 22 Jahre alt. "JedeR Studierende hier ist sich bewusst, dass das, was wir machen, Auswirkungen hat: auf das Zusammenleben auf dem Planeten und auf die Zukunft. Es gibt niemanden, den das Thema Nachhaltigkeit kaltlässt."
7 Kommentare verfügbar
Klaus Schick
am 07.01.2021dem von ihr beschriebenen " Grog -Set " mitgeteilt , an der Sinnhaftigkeit der Aufgabenstellung auch deswegen gezweifelt , weil das Getränk Grog nur aus Rum und
heißem Wasser besteht , aus dem Inhalt des…