Der Glastrakt des Württembergischen Kunstvereins (WKV) hat sich in ein Spielcasino verwandelt. Aber bitte: gediegene Abendunterhaltung, keine einarmigen Banditen. Spiegelfolien und Tücher mit großformatigen Figuren, die Spiel und Glück versinnbildlichen, hängen vor den Scheiben, mit groben Pinselstrichen gezeichnet von Ulrike Theusner aus Frankfurt an der Oder. Analog gestaltet sind die Flaschen auf der Bar, eine Discokugel hängt von der Decke und noch erklingt Ragtime vom Band. Bis der Spieleabend beginnt.
Um die 40, 50 Personen sind gekommen, meist ältere Jahrgänge, aber auch Jüngere sind dabei und nicht nur Bildungsbürger:innen. Eher Mitspieler:innen als Zuhörer:innen. Sie lassen sich an Tischen nieder und holen sich Getränke. Jede:r hat beim Eintreten eine Karte ziehen dürfen und muss nun auf den runden Cafétischchen nach einer Papiertüte suchen, an die die gleiche Karte geheftet ist. Eichel Unter zum Beispiel: Unter entspricht Bube, Ober der Dame. Und wie heißen diese Kugeln? Das sind Schellen. Das deutsche Blatt ist nicht mehr allen geläufig, das französische – Kreuz, Pik, Herz, Karo – hat sich durchgesetzt.
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