Wer hin- und herfliegende Wortkaskaden und eine vor fachlichem Disput flirrende Luft erwartet, ist bei einem Karikaturen-Workshop vermutlich fehl am Platz. Denn Zeichnerinnen und Zeichner arbeiten in der Regel eher leise und konzentriert. So auch die 13 Illustrations-Studierenden von der Stuttgarter Hochschule für Kommunikation und Gestaltung (HfK+G), die sich mit Workshop-Leiter und Comic-Legende Gerhard Seyfried und ihrem Professor Davor Bakara am 11. Juni um 10 Uhr im Glashaus zusammengefunden haben, einem Tagungsraum des Stuttgarter Theaterhauses, um zwei Tage lang zu zeichnen. Kurze Begrüßung, Vorstellung, zu bearbeitendes Thema, und schon geht's los. Stifte kratzen übers Papier, Bleistifte zum Vorzeichnen, schwarze Pigment-Liner zum Reinzeichnen, zwischendurch wird immer wieder radiert und alles wegen der feinen Details oft in einer Kopfhaltung, die Orthopäd:innen verzweifeln ließe.
Die Aufgaben: entweder Karikaturen oder Comics zu zwei vorgegebenen Themenblöcken umsetzen. Der erste orientiert sich am Motto des Kontext-Fests und lautet "Die Zukunft des Journalismus / Pressefreiheit", beim zweiten soll es um "absurde Großprojekte" gehen – wobei Stuttgart 21 natürlich nahe liegt, aber nicht aufgegriffen werden muss. Und am Ende sollen die Ergebnisse für einen Abend als Exponate Teil der schon laufenden Comic- und Karikaturen-Ausstellung im Theaterhaus werden.
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