Erst war es profaner Abstellplatz für PKW, jetzt ist es Stätte für Kunst und Kultur: das Züblin-Parkhaus in Stuttgarts Mitte. Die Kunstvermittlerin Sara Dahme hat darin vor einiger Zeit den Kulturkiosk eröffnet und einen knapp vierzig Quadratmeter kleinen Raum in eine Ausstellungshalle verwandelt, in der unter normalen Umständen Gesellschaft, Kultur und Politik stattfinden.
Noch bis zum 28. Februar sind dort Fotografien des Kollektivs Female Photographers Org ausgestellt, einer Gruppe Fotografinnen, die mit ihren Arbeiten dem "male gaze", dem männlichen Blick durchs Objektiv in Film, Fotografie und Werbung, eine weibliche Taskforce entgegensetzen wollen.
Lilly Urbat ist eine von ihnen. Sie ist Grafikerin, Videokünstlerin und Fotografin aus Berlin, 32 Jahre alt, und hat schon im Studium gemerkt, dass sich vor allem "die Jungs untereinander die Aufträge zuschachern", dass Kommilitonen grundsätzlich mehr gebucht wurden als Kommilitoninnen. Unter Männern, und vor allem in einem sowieso schon männlich dominierten Beruf, herrsche so ein "Bro-Ding", das bei Frauen nicht so ausgeprägt zu sein scheint. Was schade ist, auch schade, dass "der Markt vor allem den Blick der Männer will, nicht den der Frauen, die das Weibliche eben nicht nur möglichst sexy abbilden."
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