Wenn Sie mit der Seilbahn oder dem Flugtaxi in die Stadt kommen, können Sie in der "Naturoase Neckartor" lustwandeln, wo Sie allenfalls auf Lastenräder und Tretroller achten müssen, auf umgesiedelte Eidechsen natürlich auch. Der Bahnhof wird zum Kreuzungspunkt von 1000 Kilometern Radschnellwegen, die Stadt ist längst autofrei, und die Roboter schwätzen schwäbisch, damit liebgewonnene Gewohnheiten beibehalten werden können.
Das hat sich der weithin bekannte Zeichner aus Berlin nicht einfach so ausgedacht. Schließlich ist er hier aufgewachsen, mit Buben von unten (Gablenberg) und oben (Gänsheide) in die Wagenburgoberschule gegangen, und "alter Stuttgarter im Exil" geblieben – noch alles im Kopf, was mit Schaff- und Kittelschürzen und Halbhöhenkrattel zusammenhängt.
Außerdem ist vor einem Jahr der Auftrag an ihn ergangen, sich Gedanken zu machen, wie seine Heimatstadt in Zukunft aussehen könnte. Erteilt hat ihn Christoph Dahl, der Chef der Baden-Württemberg Stiftung, und Ehemann der Kultusministerin Susanne Eisenmann (beide CDU), was eigentlich nichts zur Sache tut, es sei denn, dass der Funke ihres Furors plötzlich auch auf ihn übergesprungen sein sollte. Er werde "fuchsteufelswild", wenn man nicht sehen wolle, welche "katastrophalen Folgen die Missachtung des Klimaschutzes" habe, schrieb er im Geleitwort der Zeitschrift "Perspektive", die von der Stiftung herausgegeben wird. Dort sind in der Ausgabe 01/2018 die ersten Zeichnungen erschienen.
Weil diese Publikation kein Massenpublikum erreicht, offensichtlich auch OB Fritz Kuhn nicht, der wacker gegen die Ausrufung des Klimanotstandes kämpft, haben wir uns, zusammen mit Freimut Woessner, gedacht, die Botschaft weiter zu verbreiten und um weitere Gedanken anzureichern, das künftige Miteinander der schwäbischen Menschheit betreffend. So finden sich in dieser Schaubühne alltägliche Szenen, vom Fahrkartenschalter, den es restbeständlich noch gibt, über den Knacki im Homeoffice, bis zum Pixelhexle auf dem Standesamt. Das macht doch Mut für die Zukunft.
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