"Die Menschen sind eitel und müssen ihre Bauwerke Tag und Nacht beleuchten!", sagt Hans-Ulrich Keller. Über 30 Jahre lang war er Direktor des Planetariums in Stuttgart. Er bedauert es, dass die Nacht zum Tag wird und Jüngere die Milchstraße nur vom Hörensagen kennen. Dabei erzählt er gerne die Geschichte, als er auf einer Ägyptenreise an einem Nachtausflug in die Wüste teilnahm und eine junge Frau zu ihrer Freundin sagte: "Schau mal: die Milchstraße! Wie im Stuttgarter Planetarium!"
Auf der Schwäbischen Alb und im Nordschwarzwald liegen die letzten dunklen Flecken in Baden-Württemberg. Sagt Andreas Hänel, der das Planetarium Osnabrück und die Fachgruppe Dark Sky leitet, die zur Vereinigung der Sternfreunde gehört. Und so ist auch der Stuttgarter Hobbyastronom Matthias Engel auf den Truppenübungsplatz Münsingen im Biosphärengebiet Schwäbische Alb gestoßen, als er einen guten Teleskopstandort suchte. Dann hat er von den Dark Sky Parcs gehört: Die Idee dazu stammt von der amerikanischen Dark Sky Association, die sich dem Kampf gegen Lichtverschmutzung verschrieben hat. Die ersten Sternenparks hat sie bereits ernannt, die meisten liegen in der Vereinigten Staaten, aber es gibt auch einen in Schottland und in Ungarn. Bald war Engels Idee geboren: ein Schutzgebiet der Nacht im Biosphärengebiet. Der Bürgermeister von Münsingen war begeistert, aber Engel ist klar, dass es ein weiter Weg bis dorthin sein wird.
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Fritz Meyer
am 26.08.2018