Fritz Frey, SWR-Chefredakteur
Recherchen im AfD-Milieu sind riskant. Schnell geraten Journalisten in einen Shitstorm, persönliche Bedrohungen inklusive, oder vor Gericht. Für große Medienhäuser ist es naturgemäß leichter, mit solchen Kollateral-Effekten von Berichterstattung umzugehen. Und das Presserecht ist überdies kein einfaches Terrain, nichts für juristische ABC-Schützen. Um der Öffentlichkeit die Meinungsbildung über eine Partei zu ermöglichen, die vom Bundesamt für Verfassungsschutz inzwischen als Prüffall eingestuft wurde, hat Kontext berichtet. "Dafür sind wir da", könnten die Kollegen – in Anlehnung an Claudio Pizarro – den journalistischen Auftrag zusammenfassen. Dass sie erst in zweiter Instanz gegen einen Mitarbeiter zweier AfD-Landtagsabgeordneter obsiegten, ist ärgerlich. Aber wenn es um die Sache geht, muss man schon mal in die Verlängerung. Und die dort geschossenen Tore sind mitunter die Schönsten. Glückwunsch Kontext!
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