New York im Jahr 1929. Auf den nassen Straßen vor dem Scribner's-Verlagsgebäude stampft der junge, ungebärdige Südstaaten-Autor Thomas Wolfe (Jude Law) ungeduldig mit dem Fuß auf, drinnen sitzt ruhig der nördlich-kühle Lektor Max Perkins (Colin Firth), ein Mann mittleren Alters, vor einem dicken Manuskriptstapel und beginnt zu lesen. Er liest begierig weiter im Pendlerzug, er liest weiter in seinem großbürgerlichen Zuhause auf dem Land, dabei seine Frau (Laura Linney) und seine fünf Töchter ignorierend. Und während er liest und liest und liest, sind aus dem Off hymnische Thomas-Wolfe-Sätze zu hören, und es schwillt die Musik so an, als würde eine Messe gefeiert.
Dann steht Wolfe, feurigen Auges und mit schlampiger Stirnlocke, im Verlagsbüro des immer Hut tragenden Lektors, der schon Francis Scott Fitzgerald und Ernest Hemingway betreut hat. Exzessiv redet Wolfe an gegen die erwartete Ablehnung seines Manuskripts, in dem sich der Erfolgsroman "Schau heimwärts, Engel" verbirgt – und wird von des Lektors Zusage überrascht. Es liege allerdings noch viel Arbeit vor ihnen, das Werk müsse gekürzt und in Form gebracht werden, sagt Perkins. Und so diskutieren, feilschen und streiten der von seinen eigenen Buchstaben berauschte Bohemien, der ganz Amerika auf Vatersuche wähnt, und der ordnungsliebende Bürger, der gern einen Sohn gehabt hätte, ausdauernd über jedes Wort und kommen sich dabei näher. Der Zusatztitel zu "Genius" heißt: "Die tausend Seiten einer Freundschaft."
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