KONTEXT:Wochenzeitung
KONTEXT:Wochenzeitung

Corona-Diktatur

Corona-Diktatur
|

Datum:

Heute früh bin ich mal wieder aufgewacht und sofort furchtbar erschrocken: Die Corona-Diktatur ist über Nacht eingeführt worden – und ich hab's komplett verschlafen! Selbst alte Freunde aus fernen Dörfern im Remstal waren schneller und haben bereits vor Wochen maskenfrei gegen das neue Regime gewettert. Sie sind inzwischen untergetaucht. Am ehesten, sekundierten sie der AfD, merke man es an der gleichgeschalteten Presse. Keine Debatte nirgends, die ersten Journalisten aus der Verantwortung geflohen – das hatten wir ja früher schon – oder verfolgt oder schlicht von der Bildfläche verschwunden wie diese rotchinesische Tennisspielerin und der totgeschwiegene Julian Assange. Allenthalben manipulierte Auflagenzahlen der System-Medien à la Wirecard.

Das Auto-Immun-System steht wie eine Eins. Aus der Illegalität ist mir von unterdrückten rosa Luxemburgisten ein digitales Flugblatt aus Österreich zugespielt worden, das sich wie das Kommunistische Manifest in einfacher Sprache liest. Ich hab's geahnt: Ein Gespenst geht um in Europa oder "30 Gründe, warum ich mich nicht impfen lasse". Ich kann Sie beruhigen, das österreichische Bundesheer rebelliert vom Offizierschor aus gegen Impfpflicht, aber Österreich bleibt deutsch, von der Maas bis an die Ischgl. Inzwischen wurde von Israel und Christian Drosten festgestellt, dass auf den innerdeutschen Intensivstationen fast keine "Querdenker" oder routiniertere Impfgegner am Tropf hängen, sondern größtenteils erschrockene Nachbarn, oft nicht informiert, oft mit bereits halbtotem Bildungsstand, oft nicht mal biodeutsch.

Tot oder lebendig – das führt mich direktemang zu Friedrich Hecker, bei dem die Leute fragen: Lebt der Hecker noch? / Dann könnt ihr ihnen sagen / Ja, er lebet noch! / Er hängt an keinem Baume / Er hängt an keinem Strick / Er hängt nur an dem Traume / der deutschen Republik. Ausgeträumt? Ist die Republik als Gemeinschaft entschiedener Freunde der Menschenrechte passé? Habt acht, Freunde: Ebenso wie das "Offene" liegt die Würde der Menschen nicht offen dar. Sie in Anspruch zu nehmen, zu verteidigen und auszukosten, ist in diesen Zeiten schwer, ob hier oder bei den Bergvölkern meiner Omi Glimbzsch, ob im bayrischen Rottal oder in Tirol.

Die Gesellschaft von heute lässt Unglückliche und sozial Ausgesonderte zurück – an den Rändern der Städte, an den Grenzen der Nachbarschaft. Theorie ist die Fähigkeit, aus der Anschauung allgemeine Schlüsse zu ziehen, nach denen sich handeln lässt. Dieses Handeln ist das Eigentliche im Leben, das Richtige im Richtigen – als Maxime der "Versammlung der entschiedenen Freunde der Verfassung" vom 12. September 1847. Mit Blick auf die Möglichkeiten des Volkes heute – auf deine Möglichkeiten, Freundin und Freund –, auf die sich selbst begrenzende Presse, auf fehlende Laune zur Demokratie, auf Streitkultur, auf fehlende Mittel für uneigennützige, nicht am Profit orientierte Informationen. Dafür lohnt sich's, den Diktatoren in der Demokratie Widerstand zu leisten.


Peter Grohmann ist Kabarettist und Koordinator von Bürgerprojekten. Alle Wettern-Videos gibt es hier zum Nachgucken.


Gefällt Ihnen dieser Artikel?
Unterstützen Sie KONTEXT!
KONTEXT unterstützen!

Verbreiten Sie unseren Artikel
Artikel drucken


0 Kommentare verfügbar

Schreiben Sie den ersten Kommentar!

Kommentare anzeigen  

Neuen Kommentar schreiben

KONTEXT per E-Mail

Durch diese Anmeldung erhalten Sie regelmäßig immer Mittwoch morgens unsere neueste Ausgabe unkompliziert per E-Mail.

Letzte Kommentare:




Ausgabe 459 / Grüne Anfänge mit braunen Splittern / Udo Baumann / vor 1 Tag 14 Stunden
Alles gut


Die KONTEXT:Wochenzeitung lebt vor allem von den kleinen und großen Spenden ihrer Leserinnen und Leser.
Unterstützen Sie KONTEXT jetzt!