Am Freitagvormittag um zehn kann Michael Beck (CDU) einen Termin anbieten. Der Tuttlinger Oberbürgermeister möchte gern selbst erklären, was die Stadt mit ihrem Bahnhof vorhat. Nur gibt es um diese Zeit keine Zugverbindung aus Stuttgart: entweder mehr als eine Stunde früher oder eine Dreiviertelstunde später. Bleibt nur, mit dem Auto anzureisen. Nichts könnte besser das Dilemma illustrieren, in dem Tuttlingen steckt.
Tuttlingen möchte seinen Bahnhof wieder vorzeigbar machen. Wer hier ankommt, soll einen guten Eindruck von der Stadt bekommen. Der Bahnhof soll zu einer Mobilitätsdrehscheibe werden, zum Umsteigen nicht nur von einem Zug in den anderen, sondern auch in den Bus, aufs Fahrrad oder ins Auto. Ausweis der modernen Verkehrspolitik der Stadt. Bus, Fahrrad und Auto kriegt die Stadt hin, auf den Zugverkehr hat sie allerdings keinen Einfluss. Tuttlingen liegt am Schnittpunkt mehrerer Bahnlinien, unter anderem nach Konstanz, Zürich und in den Schwarzwald. Die wichtigste aber ist die Gäubahn aus Stuttgart, und die wird immer wieder unterbrochen und soll in wenigen Jahren für unabsehbare Zeit bereits in Stuttgart-Vaihingen enden.
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Bedellus
vor 15 Stunden