"Am Ostersamstag haben wir die Kündigung gekriegt", sagt Norbert Gunkel. Bis Ende des Jahres sollen sie ihre Gartenhäuser leerräumen. Auf dem Schnarrenberg in Stuttgart zwischen Münster und Zuffenhausen sollen sechs langjährige Pächter einem Ersatzhabitat für Mauereidechsen weichen. Die Gerätereparaturen, die er für Nachbarn angeboten hatte und in seinem Gärtchen tätigte, kann Gunkel in Zukunft nicht mehr anbieten – zu Hause hat er keinen Platz dafür. Auch mit seinem großen Hobby, dem Schnitzen, wird es aus Platzgründen jetzt schwierig. Die Werke, die noch in seinem Garten stehen, nimmt er als Erinnerung nach Hause.
Die Pächter haben von der Stadt Ersatzgärten angeboten bekommen, Gunkel selbst hat sich drei davon angeschaut – empfand sie teils aber als zu "verwahrlost", keiner sei jedenfalls mit seinem alten, lange Jahre gepflegten Pachtgarten vergleichbar gewesen. Der fast 80-Jährige fühlt sich zudem zu alt, um nun noch einmal ganz neue Wege in Sachen Gärtnern zu gehen. Zudem hat er das Vertrauen in die Stadt als Verpächter verloren: "In Stuttgart von der Stadt einen Garten zu pachten, das ist ein Lottospiel – der kann am nächsten Tag weg sein."
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