"Wir können nicht mehr nach Hause fahren. Das ist bitter." Die Stimme wird lauter – "But we are still the lucky ones!" – "Wir sind diejenigen, die Glück gehabt haben." Morvarid steht im Park der Uni Stuttgart, Mikro in der Hand. "We feel responsible. We will be your voice. We will call your names!" "Wir fühlen uns verantwortlich. Wir sind eure Stimme. Wir werden eure Namen rufen." Der kalte Wind zaust an den kurzen lockigen Haaren der schmalen jungen Frau. Es ist kalt, düster, feucht, dennoch harren rund 80 Frauen und Männer aus, hören zu, was die Iranerinnen und Iraner auf der kleinen Bühne zu sagen haben.
Es geht um Solidarität mit denjenigen, die im Iran gegen das Mullah-Regime auf die Straße gehen. Die sich Haare abschneiden, das Kopftuch abnehmen, vor den Sicherheitskräften fliehen, erschossen, aufgehängt, bombardiert werden. Der ursprünglich kurdische Kampfruf "Frau, Leben, Freiheit", der nun zum Schlachtruf der Iraner:innen geworden ist, tönt immer wieder über den Park, genauso wie das zur Hymne der Revolution gewordene Lied "Baraye".
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