Zum Erschrecken vieler – auch von Parteifreunden – haben die Grünen aus Koalitionsräson nicht nur mit der CDU, sondern auch mit der AfD gemeinsame Sache gegenüber einem SPD-Vorstoß gemacht. In der ersten Sitzung des baden-württembergischen Landtags im neuen Jahr hat die SPD den Antrag zur "Ausübung des Ermessens hinsichtlich einer Duldung für gut integrierte Asylsuchende" eingebracht. Fraktionschef Andreas Stoch bezeichnete es als absurd, wenn Geflüchtete in Arbeit abgeschoben und den Unternehmen im Land damit dringend benötigte Arbeitskräfte entzogen würden.
Hintergrund der Debatte waren Abschiebungen, die von betroffenen Unternehmern und Kommunen heftig kritisiert worden sind (Kontext berichtete). Der SPD-Antrag entsprach auch dem, was die Grünen wollen. Doch die Grünen fühlten sich von der SPD vorgeführt. Zum einen, weil erst am Tag der Debatte ein Zusatzantrag nachgeschoben wurde. "Darauf konnten wir gar nicht mehr reagieren", hieß es. Zum anderen, weil die SPD auf Facebook das Ergebnis der namentlichen Abstimmung veröffentlichte, was den Grünen so böse Kommentare einbrachte, wie "Grün – das neue Braun?".
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