Die Schorndorfer Studiendirektorin Dagmar Keller hat keine guten Nachrichten. Nicht, weil sie Vizevorsitzende der örtlichen SPD ist. Sie habe, erzählt sie im Literaturhaus, ihren Schülerinnen und Schülern ein Auto angeboten, wenn sie dafür ihre Wahl-Stimme bekomme. Einfach, um mal zu checken, was ihnen wichtig ist. "Und, was denken Sie, wie viel ich gekriegt hätte?", fragt sie in die Runde, um mit erhobenem Zeigefinger zu antworten: Drei Viertel wollten das Auto. Die Veranstaltung hört auf den Titel "Republik in der Krise? Stuttgarter Demokratiekongress" und wird getragen von den Anstiftern, in Kooperation mit Kontext.
Ein Raunen geht durch den Saal, quasi ein hörbares Staunen, weil das Publikum der jugendlichen Empirie längst entwachsen ist und wahrscheinlich denkt: so schlimm? Nicht gut für die Demokratie, wo sie ohnehin bedroht ist, von Autokraten wie Trump, Erdoğan, Orban, Bolsonaro und wie sie alle heißen. Da wäre es wohl hilfreich, eine Plattform für Schulen zu schaffen, auf der die jungen Menschen üben könnten, wie jene zu lernende Gesellschaftsform funktioniert. Gerade in den Reihen der Anstifter, verlautet es aus dem Auditorium, habe es doch jede Menge LehrerInnen, die mit Fridays for Future sympathisierten.
1 Kommentar verfügbar
Heinz Greiner
am 17.04.2019Wer da wohl noch Angst um die Zukumbfd haben kann in diesem unserem Lande ?