Also Grüne, so wird das nix mit der Baden-Württemberg-Partei. Über Nopper lachen, weil er beim Volksfest zur Hochform aufläuft, mit zwei Schlägen das Dinkelacker-Fass ansticht und den Bierkrug zum Symbol der Lebensfreude erhebt. Als "mentales Krisenbewältigungsprogramm", wie der Oberbürgermeister meint. Da lachen sogar die Stuttgarter Blätter mit, nennen ihn den "Pharao des Festwesens" und vermuten, der Backnanger habe heimlich im Keller geübt – was er entschieden dementiert. Nein, Grüne, das ist zu kurz gesprungen und zeigt nur euer freudloses Gesicht.
Das mag sich auch der Ministerpräsident gedacht haben, als er sein Kabinett am Montagabend zu sich gerufen hat. Zum "Historischen Volksfest" in Schmückers Festzelt auf dem Ehrenhof des Neuen Schlosses. Blasmusikanten haben dort Lieder zur Aufführung gebracht, die inhaltlich zu Bedenken Anlass gaben ("Mei Vadder sagt, i soll d'Katz verkaufe ond selber mause"), aber darüber musste jetzt hinweggehört werden, weil das Volk bei seinem Fest das so will. Es nimmt dafür auch in Kauf, dass sich seine Regierung vor den Musikanten zum Gruppenfoto aufstellt, hält sich aber beim Beifall zurück. "Rosamunde" zieht mehr.
Die Schwarzen kennen das. Wasen-sozialisiert wie einst Günther Oettinger und Susanne Eisenmann haben sie ihren Spaß daran, während die Ökos so tun müssen, als hätten sie ihn. Sie kämen aus "Pflichtgefühl", erzählen sie hinter vorgehaltener Hand, wobei davon auszugehen ist, dass die Partizipation ihrem strengen Chef geschuldet ist, der Volksnähe demonstrieren will, was aber schon damals nicht geklappt hat, als er noch die Kommunistische Volkszeitung verkauft hat. Großen Bock auf den organisierten Frohsinn habe auch er nicht, verraten Vertraute, aber viel "Pflichtgefühl".
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