Wir freuen uns über zwei Neue im Vorstand, denen weder Kontext noch der Journalismus fremd ist: Wilhelm Reschl und Gerhard Manthey. Am vergangenen Montag trafen die Mitglieder des Vereins für ganzheitlichen Journalismus bei ihrer Jahresversammlung eine klare Entscheidung. Wilhelm Reschl löst Uli Reinhardt als Vorsitzenden ab. Gerhard Manthey rückt nach für Gabriele Müller-Trimbusch und wird im Vorstand verantwortlich für Bildung und Ausbildung zeichnen. Beide wurden ohne Gegenstimmen gewählt.
Wilhelm Reschl, den Freunde auch Willy nennen dürfen, war schon Redakteur beim SWR, als der noch SDR hieß und danach lange Jahre Leiter des Dokumentarfilms in Stuttgart. Kontext-LeserInnen kennen ihn als Herausgeber unseres Buches zum ersten Weltkrieg mit dem Titel: "Der König weint". Gerhard Manthey hat beim Mannheimer Morgen das journalistische Handwerk gelernt und als Verdi-Gewerkschaftssekretär nicht nur für eine angemessen Bezahlung von JournalistInnen gekämpft, sondern auch für Pressefreiheit und Pressevielfalt.
Eine unabhängige Stimme wie Kontext ist in der Presselandschaft wichtig, darin war sich Manthey mit den Vereinsmitgliedern im Theaterhaus einig. Heute, da die Südwestdeutsche Medienholding die Fusion der Redaktionen von Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten verkündet hat (siehe Artikel "<link http: www.kontextwochenzeitung.de medien swmh-2943.html>Wir fordern Pressevielfalt"), gilt dies mehr denn je.
Doch bei aller Freude über die Neuen, wir gestehen es, fällt der Abschied von den alten Vorständen nicht leicht. Gabriele Müller-Trimbusch hat Vorstand und Redaktion verwöhnt, indem sie großzügig Haus und Garten als Tagungsort zur Verfügung stellte. Tapfer hat die ehemalige Stuttgarter Sozialbürgermeisterin, die eher klare Strukturen und einen großen Verwaltungsapparat gewöhnt war, das kreative Chaos und die Improvisationslust der Redaktion erduldet. Und mit ihren kurzen klaren Analysen sorgte sie auch im Vorstand dafür, dass ausufernde Diskussion auf den Punkt gebracht wurden. Für eine weitere Amtszeit ist sie ebenso wie Uli Reinhardt nicht mehr angetreten.
5 Kommentare verfügbar
Ernst Hallmackeneder
am 15.06.2015Sie haben vollkommen recht: Ich wußte noch nicht, daß ich nicht wußte, daß ich nichts wußte!
Und natürlich: als Knecht kann ich niemals den Lehrherrn erreichen, bin also des Herren Knecht.
Allerdings hat mir ihr garst'ger Kommentar zu Denken gegeben, hin und wieder brauche…