Haben Sie's bemerkt? Kontext war in den vergangenen Wochen wacker WM-freie Zone. Von unserem Wetterer Peter Grohman einmal abgesehen, der in seinem Kolumnen-Gärtlein auch in dieser Ausgabe munter mit den Bällen jongliert – diesmal ganz gendermäßig gegen den maskulinen Mainstream. Dabei versteht sich die Redaktion bei der ganzen patriotischen Aufwallung innerhalb der (Medien-)Landschaft beileibe nicht als gallisches Dorf. Gefreut über den Sieg von Jogis Jungs haben sich alle, und es gab sogar die Überlegung den aktuellen Titel in Schwarz-Rot-Gold zu tauchen. Dieser Vorstoß wurde indes Boateng-artig abgeblockt. Ansonsten galt und gilt für die Kontext-Macher bei der Themenauswahl die Erkenntnis des großen serbisch-hessischen Fußball-Philosophen Dragoslav Stepanovic: Lebbe geht weider.
"Das passt", sagt Bärbel Haßler aus dem oberschwäbischen Weingarten trocken und freut sich über den Gewinn unserer Kontext-Spendenaktion. Es passt, weil sich die Lehrerin für moderne Architektur interessiert und in Berlin, wie sie sagt, "schon alle Siedlungen aus den 20er-Jahren angeschaut hat, etwa die Hufeisen- oder die Tuschkastensiedlung". Außerdem studiert ihr Sohn derzeit an der Stuttgarter Kunstakademie Kommunikationsdesign. Er wird seine Mutter voraussichtlich begleiten, wenn die Rektorin der Kunstakademie, Petra von Olschowski, die Kontext-Gewinnerin persönlich durch die Stuttgarter Weißenhofsiedlung führt und vorher noch zu einem Glas Sekt in der benachbarten Kunstakademie empfängt.
Bärbel Haßler unterstützt Kontext seit fast zwei Jahren mit einem monatlichen Betrag, ist taz-Abonnentin und hat nun, "weil ich unbedingt die Führung mit Petra von Olschowski gewinnen wollte", Kontext mit einer zusätzlichen Spende bedacht. Jetzt werden die viel beschäftigte Aka-Direktorin und die Lehrerin einen passenden Termin suchen. Wir freuen uns, dass die Glücksfee Bärbel Haßler herausgefischt hat, und meinen: Das passt.
6 Kommentare verfügbar
Jupp
am 18.07.2014OMG!
Klar, sofort die Nazikeule rausholen wenn irgendwo ne Party ist. Aber dann jeden Montag sich auf "Massen"kundgebungen die Meinung eintrichtern lassen und anschließend durch brüllend durch die Stadt marschieren. Wie vor 71 Jahren. ;-)
OMG...