Der 8. März wurde im Jahre 1910 von der 2. Internationalen Sozialistischen Frauenorganisation ins Leben gerufen als Kampftag für die Gleichberechtigung von Frauen und Männern, das Wahlrecht für Frauen und die Emanzipation von Arbeiterinnen und Bäuerinnen. Die Vereinten Nationen erkoren ihn später als Tag der Vereinten Nationen für die Rechte der Frau und den Weltfrieden. Mittlerweile wird er auch in den hintersten Winkeln der Erde gefeiert. Er ist ein Symbol der Hoffnung, nämlich der Hoffnung, dass Frauen weltweit eines Tages gleichberechtigt und gleich ermächtigt sein werden. Die Hälfte des Himmels, so heißt es, steht den Frauen zu. Wir aber sind hier versammelt, um uns dafür einzusetzen, dass ihnen die Hälfte der Erde zukommt. Davon sind wir zurzeit noch weit entfernt.
Laut Weltbank leben etwa 1,5 Milliarden Menschen weltweit in kleinbäuerlichen Haushalten. Kleinbäuerliche Produktion ist meist wenig produktiv, da es an Zugang zu Technologien mangelt. Deshalb ist kleinbäuerliche Landwirtschaft eng verknüpft mit Armut. So sind 50 Prozent aller weltweit hungernden Menschen Kleinbauern. Aus Mangel an Alternativen ist die kleinbäuerliche Wirtschaft in vielen Entwicklungsländern für einen Großteil der Bevölkerung die wichtigste Erwerbsquelle, insbesondere im subsaharischen Afrika, in Teilen Asiens und Südamerikas.
Ein Teil der Kleinbauern verkauft Überschüsse ihrer landwirtschaftlichen Produktion auf Märkten. Der größere Teil aber betreibt Subsistenzwirtschaft: Es wird lediglich das produziert, was im eigenen Haushalt konsumiert wird. Das bedeutet aber, dass alles, was etwas kostet, unerschwinglich ist. Es gibt kein Geld für Kleidung, für Gesundheit, für Energie, für Haushalts- oder Ackergeräte, und – was besonders schwer wiegt – für Bildung. Wenn die Kinder der Kleinbauern nicht zur Schule gehen können, erwartet sie das gleiche Los wie ihre Eltern.
Frauen gehört das Land nicht, das sie bewirtschaften
Hinzu kommt, dass die Armut weiblich ist: Von den 795 Millionen Menschen, die weltweit unter Hunger und Mangelernährung leiden, sind etwa 60 Prozent Frauen und Mädchen. Der Anteil der Frauen an der landwirtschaftlichen Tätigkeit beträgt weltweit rund 43 Prozent. Frauen aber sind vom Besitz an Land beziehungsweise von der Kontrolle über die landwirtschaftlichen Produkte weitgehend ausgeschlossen. Weltweit sind nur etwa 10 bis 20 Prozent des Landbesitzes in der Hand von Frauen. Ihre Parzellen sind in der Regel kleiner als die der Männer und von geringerer Qualität.
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Hugh Mungus
am 09.03.2017