Widerstand gegen den Nationalsozialismus? Da dürften den meisten auf Anhieb wohl nur wenige Namen einfallen. Klar, der notorische Stauffenberg, die Geschwister Scholl und vielleicht noch, immerhin, der Königsbronnner Georg Elser als Vertreter der einfacheren Leute. Was auch daran liegen mag, dass all deren Schicksal schon mehrfach verfilmt und dadurch popularisiert wurde.
Dem Herrschaftsanspruch und der Ideologie der Nazis widersetzten sich aber auch viele andere, deren Namen heute kaum noch jemand kennt, und sie taten das auf sehr unterschiedliche Weise. Zum Beispiel Helene und Heinrich Fausel aus Heimsheim: Die Mitglieder der Bekennenden Kirche versteckten ein jüdisches Ehepaar aus Berlin, das vor der drohenden Deportation untergetaucht war. Oder Valentine Stickel, KPD-Mitglied. Sie hat sich an der Fluchthilfe für einen Genossen beteiligt, hat Flugblätter über die Folterung Ernst Thälmanns verteilt, saß unter anderem wegen "Vorbereitung zum Hochverrat" zwischen 1935 und 1937 zweimal für insgesamt 19 Monate im Gefängnis und wurde auch danach noch von der Polizei überwacht. Oder Karl Schroth, Gewerkschafter und Mitglied der Sozialistischen Arbeiterpartei SAP, der illegale Schriften verteilt, Fluchthilfe für Verfolgte leistet und dafür zwei Jahre im Gefängnis sitzt.
3 Kommentare verfügbar
Elisabeth Dilger
am 11.05.2019