Ruja Ignatova, die im Schwarzwaldstädtchen Schramberg aufgewachsen ist, stieg in den 2010er-Jahren erst zur Milliardärin auf und dann zur meistgesuchten Frau der Welt ab. Seit dem 25. Oktober 2017 gilt sie als vermisst. In der Zeit, als sie ihre Krypto-Quatsch-Währung erfolgreich per Schneeballsystem verkaufte, war auch Alexander Quade dabei. Der gierte nicht nur nach Geld, sondern auch nach Verschwörungsgeschichten, besonders QAnon hatte es ihm angetan. In Videos mit der OneCoin-Verkäuferin Nelia Müller fabulierte er auf seinem YouTube-Kanal "Frag uns doch" von 100.000 Kindern, die aus Tunneln in New York gerettet worden seien. Außerdem meinte er, es werde eine neue Weltwährung geben – natürlich OneCoin, wie Quade in einem Gespräch mit Martin Mayer, einem Liechtensteiner "Finanzexperten" – und natürlich ebenfalls OneCoin-Werber – erzählt hat.
Im Stuttgarter Verfahren hat Quade im September ausführlich ausgesagt. Dabei, so berichtet es die "Stuttgarter Zeitung", habe sich Quade für seine gründlichen Recherchen selbst gelobt, die "Mainstreampresse" kritisiert, weil die "stets ungeprüft das Narrativ der Regierung" übernehme und über seinen angeblich erfolgreichen Handel "mit einer dubiosen Kryptowährung" ausgesagt. Gemeint sein dürfte damit OneCoin. Zum "Erfolg" mit OneCoin passt allerdings nicht, dass Quade 2019 bei seinem Jobcenter Sozialleistungen beantragt hat. Dabei hatte er verschwiegen, dass seine Frau Geld verdient, was ihm einen Strafbefehl wegen Betrugs bescherte.
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