Es gibt da eine Gemeinsamkeit, die uns von Anfang an verbunden hat. Es ist das Handwerk. Alte Schule. Kein Schnickschnack, keine Schönfärberei, viel Leidenschaft. Angefangen hat er bei der "Sindelfinger Zeitung", danach ab nach Hamburg, den Meister gemacht, selbstständig geworden mit der Agentur "Graffiti" und schließlich Kontext. So einer weiß, wie fotografieren geht.
Joe nennt sich einen "Knipser", um klarzustellen, dass er kein Kunstfotograf und kein Lichtbildner ist, der die Welt anders aussehen lässt, als sie ist. Das alte Augstein-Motto ("Sagen, was ist") könnte für den "Knipser" heißen: Fotografieren, wie's ist. Und dann ist gut. Also bloß kein Gewese machen um den Job, um sich selbst und die Bilder. Was zählt, ist die Information, nicht die Inszenierung.
Als Gegenbeispiel kommt einem Konrad R. Müller in den Sinn, der verstorbene Kanzlerfotograf. Er hat von Adenauer bis Merkel alle vor der Linse gehabt. Besonders stolz aber war er auf Putin, den er hoch zu Ross mit nacktem Oberkörper abgelichtet hat. Das Bild ging um die Welt. Am Morgen zuvor, erzählte er mir einmal, hätte ihm Putin noch das Frühstücksbrötchen mit Kaviar geschmiert.
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Martin Häußermann
vor 6 Tagen