Mit der Knappheit beginnen die Konflikte. In den Großstädten sind freie Flächen ein zunehmend rares Gut. Da dies auch die Wirtschaft betrifft, beschloss der Karlsruher Gemeinderat in diesem Jahr, dass freie Flächen vorrangig dem Gewerbe und nur in Ausnahmefällen für Kultur oder Soziales zur Verfügung stehen sollen. Entsprechend schwer ist es für Kulturschaffende, Rettungsdienste oder soziale Einrichtungen mit ihren begrenzten finanziellen Ressourcen noch einen Platz in der Stadt zu finden. Das spüren derzeit vor allem Musiker:innen. Über 400 von ihnen verlieren ihre Proberäume.
Einer, der mit seinem Verein Bandprojekt seit Jahren Proberäume bereitstellt, ist Klaus Bluck. Im Sommer musste er mit 140 Musiker:innen seine Halle in der Karlsruher Nordstadt verlassen. Nach dutzenden Absagen fand er schließlich die ehemalige Molkereizentrale Südwest, die zum "Kulturzentrum West" umgebaut werden soll. Einst war dort das Notlager für Butter für den gesamten Süden der Republik beherbergt. Jetzt sollen 30 Proberäume, Ateliers sowie Flächen zur Kunstförderung und für Veranstaltungen entstehen. Aber die uneingeschränkte Freude von Bluck währte nicht lange. "Eigentlich wollten wir schon vor zwei Monaten mit dem Umbau begonnen haben."
2 Kommentare verfügbar
Heiko
am 07.02.2023Bin selbst Hobbymusiker und habe nichts gegen Proberäume.
Allerdings befürchte ich dass sich Herr Bluck mit der Rockinitiative mit Herr Weber eventuell nicht den passenden Partner ausgesucht hat.
Das starke Interesse daran eigene Grossveranstaltungen…