Zwei Monate war ich jetzt in der Kontext-Redaktion Praktikantin, habe meine ersten Artikel recherchiert und verfasst – es war toll. Nun geht es wieder nach Hause, nach Wien, und noch nie habe ich mich auf die Wiener Öffis mehr gefreut als jetzt. Jeden Morgen stehe ich gegen neun Uhr auf dem Bahnsteig des Nordbahnhofs und warte auf die S-Bahn in den Stuttgarter Westen. Gleich am ersten Arbeitstag laufen über die halbe Anzeigetafel weiße Banner: Zug zu spät, Zug fällt aus, dazu gibt es jede halbe Minute eine neue Durchsage.
In der zweiten Woche meines Praktikums fallen drei S-Bahnen hintereinander aus. Als ich über den Lautsprecher höre, das sei wegen Krankheitsfällen des Personals, muss ich lachen. In Wien habe ich so etwas noch nie gehört. Wien ist im Vergleich zu Stuttgart ein Bus- und Bahn-Schlaraffenland. Wenn ich in Stuttgart zehn Minuten auf die U-Bahn warten muss, wünsche ich mich zurück nach Wien, wo ich mich ärgere, wenn die U-Bahn erst in fünf Minuten kommt. Fünf Minuten?! Gab es einen Unfall oder was?
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Markus Weidmann
am 14.12.2023