"Ana!", "Ana!", "Ana!" - "Ich!, "Ich!", "Ich!" rufen die jungen Mädchen, strecken ihre Arme in die Höhe. Aus den meist straff gebundenen Kopftüchern strahlen eifrige Gesichter. Sie wollen erzählen, warum sie hier im Dorf Toth, 20 Kilometer südlich von Luxor, unbedingt Elektrikerin lernen wollen. Sie sind an diesem Tag in das "Deutsche Projekt" an der Berufsschule El Odaisat aufgenommen worden und darauf sind sie sichtlich stolz.
Seit zehn Jahren engagiert sich der Verein GRUSSI aus Esslingen in Luxor für die berufliche Ausbildung im Bereich Elektro und Sanitär. Jedes Jahr beginnen zwischen 15 (Sanitär) und 35 Schüler:innen (Elektro) im "Deutschen Projekt", wie es an der Schule genannt wird, ihre dreijährige Ausbildung. Der Verein finanziert über Spenden Material, hat drei Werkstätten eingerichtet, berät fachlich. Ziel ist es, die praktische Ausbildung voranzubringen. Eingebettet ist das Projekt in eine normale Berufsschule, an der junge Ägypter:innen nach der zehnten Klasse eine Ausbildung in Metall, Holz, Elektro, Sanitär sowie Nähen/Stricken und Malen machen können (Kontext berichtete).
Hört sich gut an, doch es fehlt an allen Ecken und Enden, vor allem an Material und an Lehrern. Seit 2014 wurden hier keine neuen Leherer:innen mehr eingestellt, berichtet der Direktor der Schule und schüttelt dabei verzweifelt den Kopf. "Nirgends", schiebt er noch hinterher.
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