Ihr Buch "BaWü 1952–2022" sei wie ein Fotoalbum, das man bei Familienfeiern aus dem Regal holen oder – im Retro-Style – wie einen Dia-Abend verstehen könne, versichert die Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg (LpB). Ganz nach dem Motto: Weißt du noch, damals …
Tatsächlich haben die BildbeschafferInnen so einiges aus den Archiven gekruschtelt, was dieses Baden-Württemberg interessant macht. Weg vom Bollenhut, vom Stern und anderen Weltmarktführern. Hin zu den "treni speciali", den Sonderzügen, die italienische "Gastarbeiter" zu Weihnachten nach Napoli bringen. Hin zum Strittigen, von Boxberg über Mutlangen bis Wyhl, zum Protest gegen den Vietnam-Krieg, gegen die Paragraphen 218 und 175, die Agenda 2010 und Stuttgart 21. Da sind echte Trouvaillen dabei, Erinnerungen an explosive Zeiten.
Über diese Fotos, 350 an der Zahl, könnten sich die Älteren beugen und in Erinnerungen schwelgen, guten wie schlechten, die Jüngeren könnten nachfragen, was 1958 los war, als "Halbstarke" beim Auftritt von Rock’n'Roller Bill Haley ("amerikanischer Massenaufpeitscher") die Killesberghalle 6 in Stuttgart verwüsteten. Das könnte ein Gespräch zwischen Generationen ergeben, schreiben Lothar Frick und Sibylle Thelen vom leitenden LpB-Personal.
Der Fotoband kostet 18 Euro und kann über www.lpb-bw.de/shop bestellt werden. Er wird zudem von einem Online-Projekt begleitet. Unter diesem Link werden einzelne Fotos sowie weiteres Bildmaterial online präsentiert. Auch die historischen Filme aus dem Archiv des SWR sind auf diesem Portal zu sehen.
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