Es war eine bundesweite Kraftanstrengung, die sich gelohnt hat: Unter dem Motto "Stoppt den Krieg! Frieden und Solidarität für die Menschen in der Ukraine!" riefen etwa 40 Organisationen, darunter der DGB, Fridays for Future, der BUND und FriedensaktivistInnen zu Großdemos in mehreren deutschen Städten auf. "Deshalb stehen wir hier", sagte auf der Stuttgarter Bühne Moderator Stefan Tiyavorabun vom SWR und von Verdi. "Um ein Zeichen zu setzen und eine klare Botschaft: Stoppt diesen Krieg!"
Die Stuttgarterin Julia Melnyk sprach ebenfalls auf der Bühne, sie arbeitet als Fotografin und Krankenpflegerin in Stuttgart und erzählte, wie ihre Heimatstadt in der Ukraine, in der ihre Familie lebt, mittlerweile von russischen Soldaten okkupiert worden sei. "Die lassen niemanden raus. Jeder der versucht, raus aus der Stadt zu fahren, wird erschossen."
Viel Zuspruch erfuhr auch Katja Ekaterina Zakharova, Ehrenamtlerin beim Forum für Wissenschaft, Bildung und Kultur in Stuttgart und mit russischen Wurzeln. Ihr brach fast die Stimme bei ihrer Rede. Sie sei wütend auf ihr Land, sehr traurig und sie schäme sich. "Es gibt keine Entschuldigung für das Verbrechen gegen die Menschlichkeit", sagte sie. Die Begleiter des Krieges seien Hass, Mobbing, Ausgrenzung und Nationalismus. "Nur das solidarische Miteinander kann uns helfen, die bösen und dunklen Tage zu überstehen."
Am Boden auf einem großen Banner malten Kinder eine Friedenstaube in blauen und gelben Farben aus.
"Seit dem 24. Februar erleben wir einem Albtraum – für die allermeisten von uns ist es ein medialer Alptraum", sagte Kai Burmeister vom DGB. "Für Kinder, Frauen und Männer in der Ukraine ist dieser Alptraum Wirklichkeit." Dann rief er: "Dieser Albtraum muss beendet werden! Präsident Putin, stoppen Sie diesen Krieg! Stoppen Sie die Panzer! Stoppen Sie die Propagandamaschinerie! Großmachtdenken mag Sie antreiben. Das ist das Denken von Gestern! Das ist das Denken, das unseren Kontinent schon mehrfach ins Unglück gestürzt hat!" Tausende Menschen mit Friedensfahnen und Peace-Zeichen applaudierten bei diesen Worten.
4 Kommentare verfügbar
Roland Schäfer
am 20.03.2022Im Großen wie im Kleinen.
Aus meiner Sicht ist das nicht…