Eigentlich ist es unsäglich albern: In der Zeitlupen-Apokalypse namens Erderhitzung lässt sich Krisenentfaltung in Echtzeit studieren, doch bürgerliche Feuilletons halluzinieren sich lieber eine Klima-RAF herbei als für das Festhalten am fossilen Wahnsinn klare Worte zu finden. Erfrischend ist da der umweltpolitische Jahresrückblick der Mitwelt Stiftung Oberrhein, in dem es kurz und knackig heißt: "2022 war ein Scheiß-Jahr!"
Viereinhalb Jahre ist es inzwischen her, dass die Aktivistin Greta Thunberg erstmals ihre Teilnahme am Schulunterricht verweigerte und sich eine globale Massenbewegung für den Erhalt der menschlichen Lebensgrundlagen formierte. Doch damit, sich mit Millionen junger Menschen auf die Straßen zu stellen und dort zu rufen "Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut", scheinen die Klimabesorgten ja nicht so recht durchgedrungen zu sein – und ein weitaus kleinerer Kreis von besonders Verzweifelten, die bereit sind, für ihre Aktionen im Knast zu landen, greift in Zeiten hundertausendfach an Ernteausfällen krepierender Kinder zum ja ach so extremistischen Schritt, sich auf Straßen festzukleben.
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Karsten Wehrmeister
am 02.01.2023