In den letzten Tagen von Mariupol ist der Kontakt abgebrochen. Für Britta Wasserloos fühlten sich diese nachrichtenlosen Tage an wie Jahre. Es war für alle Mitarbeiter:innen der Freiburger Frauenrechtsorganisation Amica die schlimmste Zeit seit Kriegsbeginn in der Ukraine. Wie geht es den Mitarbeiterinnen der Partnerorganisation, die in Mariupol ihr Beratungszentrum hatten? Haben sie es geschafft, viele Frauen aus der umkämpften Stadt zu evakuieren? Sind alle unversehrt? Das Rad drehte sich in Britta Wasserloos Kopf, „ja, ich habe schlecht geschlafen“, sagt die Projektleiterin Ukraine. Abgeschnitten von den täglichen Telefonaten machten die Sorgen ihre Gedanken zu einem Schlachtfeld.
Seit über acht Monaten ist Mariupol in russischer Hand. Die Amica-Partner:innen haben im April in Dnipro im Osten und im Mai in Iwano-Frankiwsk nahe Lwiw Beratungszentren errichtet. Seit Juli gibt es im Westen der Ukraine auch eine Notunterkunft. Die Mitarbeiter:innen der ukrainischen Partnerorganisation verteilen heute Lebensmittel, kümmern sich um Unterkünfte, vermitteln Jobs. Und sie beraten weiterhin traumatisierte und retraumatisierte Frauen mitten im Krieg.
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