Wer mit Gras erwischt und verurteilt wird, bekommt einen sogenannten BtM-Eintrag. Das heißt übersetzt: einen Eintrag ins polizeiliche Führungszeugnis aufgrund des Besitzes von Betäubungsmitteln, dazu zählt auch Cannabis. Der Gesetzgeber will KonsumentInnen zur Rechenschaft ziehen – egal ob sie Heroin, Kokain oder Cannabis konsumieren.
Dass Staaten damit einen riesigen, globalen Drogenmarkt geschaffen haben, der ähnlich effizient funktioniert wie große multinationale Konzerne, ist nur eine Folge der aktuellen Drogenpolitik. Das heißt: Die oftmals ärmeren und politisch fragilen Staaten des globalen Südens machen die Drecksarbeit für die Großdealer und Konsumierenden im Norden.
In der zweiten Folge (hier geht es zu Folge eins) unserer dreiteiligen Podcast-Reihe beschäftigen wir uns mit der Frage, welche Auswirkungen die herrschende Drogenpolitik auf Menschen hat. In Portugal etwa sind alle Drogen seit 2001 entkriminalisiert. Das bedeutet: Drogenbesitz wird wie eine Ordnungswidrigkeit behandelt, nicht wie eine Straftat. Die vergangenen 20 Jahre haben gezeigt, dass dieser Ansatz funktioniert. Der Konsum von Drogen ist zurückgegangen nicht angestiegen, wie im Vorfeld oft alarmistisch verlautbart wurde. Vor allem junge Menschen nehmen weniger Substanzen zu sich.
In Deutschland ist das anders. Anton aus Stuttgart beispielsweise würde eigentlich gerne mit Kindern arbeiten. Seit ihn die Polizei mit Cannabis aufgegriffen hat, geht das nicht mehr. Das Jugendarbeitsschutzgesetz Paragraf 25 verbietet es. Für fünf Jahre wird Cannabis-UserInnen untersagt, etwa einem Job als ErzieherIn oder SozialarbeiterIn nachzugehen. Selbst dann, wenn der Arbeitgeber ein Auge zudrücken würde.
Anton sagt, er will selbst darüber bestimmen, was er mit seinem Körper macht. Und er fordert ein Recht auf Rausch. Und ist damit nicht alleine.
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