Wo steht sie eigentlich, die typische Erste Dame im dritten Jahrtausend? Vor oder hinter oder doch schon neben dem Gatten? Und wie steht sie da? Da spannt sich ein weiter Bogen, von der Stilikone wie einst Jackie Kennedy bis zur unverheirateten Daniela Schadt an der Seite von Bundespräsident Joachim Gauck. Auf jeden Fall geht es um Projektionsflächen und Zeitgeist – auf der Welt-, auf der Landes- und auf der Bühne der Stadt.
Liselotte Rommel wusste zu glänzen als diskrete Stütze in allen Lebenslagen – schmunzelte weise, selbst wenn sie eine der zahllosen Pointen ihres Mannes nicht zum ersten und auch nicht zum zweiten Mal hörte. Zum Beispiel die über seine Landsleute: "Der Schwabe tut gern so, als ob er arm sei. Aber er ist beleidigt, wenn andere ihm das glauben." Und die beiden sprengten regelmäßig das Rollenklischee, wonach Einkaufen Frauensache ist: Der OB himself schritt gern und oft munter aus in Richtung Markthalle und genoss das "Ha noi!" von überraschten PassantInnen.
"Grüß Gott, Frau Kuhn"
Andere Jahrgänge, andere Sitten. Stefanie Schuster brachte nicht nur drei Kinder mit, als ihr Mann aus der Schwäbisch Gmünder Provinz ins Rathaus der Weltstadt wechselte. Sondern auch einen Doktortitel und die eigene Aufgabe als Arbeitsmedizinerin. Waltraud Ulshöfer führt, wiewohl seit vielen Jahren verehelicht, bis heute den angestammten Familiennamen. Bis heute müssen sich bürgerliche Teile der Stadtgesellschaft ziemlich konzentrieren, um sie nicht spontan mit "Grüß Gott, Frau Kuhn" zu begrüßen. Oder sie ein wenig zu beschimpfen, weil eine First Lady doch irgendwie mitverantwortlich sein muss, wenn der Gemeinderat 18 Parkplätze vor der Markthalle streicht.
2 Kommentare verfügbar
regina
am 04.12.2020die bis über den knöchel reichen - und dazu lackleggings oder eine skinny lackhose.