Am Abend des 12. Juli kam es in der Aufsichtsratssitzung der Landesmesse auf den Fildern zur regen Diskussion über eine Veranstaltung: die Itec, eine Messe für militärische IT, die vom 15. bis 17. Mai 2018 in Stuttgart stattfinden soll. Als "heimliche Militärmesse" war sie am gleichen Tag die Aufmacher-Geschichte in Kontext gewesen, und laut der Stadträtin Anna Deparnay-Grunenberg, die für die Grünen-Gemeinderatsfraktion im Messe-Aufsichtsrat sitzt, trug der Artikel mit dazu bei, dass es zu einer kritischen Auseinandersetzung über die Veranstaltung kam. Denn davor sei der Aufsichtsrat nicht von der Messe-Geschäftsführung über den Charakter der Itec informiert worden. "Die Itec ist eine Messe, auf der das Töten von Menschen simuliert wird", sagt Paul Russmann von der Initiative "Ohne Rüstung leben" (ORL), einer der ersten, die 2017 auf die geplante Messe hingewiesen und gegen sie protestiert haben.
Bei der Aufsichtsratssitzung im Juli brachte Deparnay-Grunenberg einen Antrag auf Rückabwicklung des Vertrags mit der Itec ein, der allerdings keine Mehrheit fand: Drei AufsichtsrätInnen waren dafür, zwei enthielten sich, acht waren dagegen. Mögliche Regressforderungen spielten eine Rolle.
Die Landesmesse, je zur Hälfte im Besitz von Land und Stadt, ist eine öffentliche Einrichtung, und anders als eine private "darf sie bei Anfrage gar nicht absagen", so Deparnay-Grunenberg, "zumindest nicht dann, wenn der Ausrichter verfassungsrechtlich unbedenklich ist". Mit derselben Begründung wurden schon Gastspiele des Kopp-Verlags und der AfD nicht verhindert.
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Schwa be
am 28.12.2017Waffen bzw. Krieg wird hoffähig und zum Lifestyle. Das begegnet einem in diesem deutschen Lande (leider) mittlerweile überall - Bundeswehrwerbung als Abenteuerurlaub mit Niveau, Tarnmuster als Mode (und wird auch noch gekauft), Werbung für…