Jeden Tag "gaffe" ihn Che Guevara oder eine Knarre an, giftet Rogowski und schreitet zur Tat. Runter mit den Plakaten. Das hat der MLPD natürlich nicht gefallen und die Polizei gerufen. Die wiederum ermittelt nun, weil, wie sie sagt, der "Verdacht des Diebstahls" im Raum stehe. Für Rogowski, der viele Jahre den Maschinenkonzern Voith geleitet hat, ein Unding. Schließlich sträubten sich, wie die "Stuttgarter Nachrichten" berichten, ihm alle Haare, "wenn Stalin und Mao verherrlicht werden" sowie zu einer Revolution aufgerufen werde, die die "Herrschaft des Kapitals unterbinden" solle.
Bei der MLPD hängt der Umsturz auch vor dem Haus. Che Guevara. Hoch die internationale Solidarität. Drinnen geht sie weiter, die Revolution. Im ochsenblutfarbenen Arbeiterbildungszentrum, kurz ABZ, in Untertürkheim, wo der Stuttgarter Ableger zu Hause ist: die MLPD. Nun sieht Volker Kraft nicht aus wie Che, mit seinen ordentlich gescheitelten schwarzen Haaren, und der Ficus benjamina in seinem Besprechungsraum ist auch eher kleinbürgerlich. Aber der 60-Jährige sagt, dass die Revolution noch zu seinen Lebzeiten komme. Davon sei er "tief überzeugt". Das klingt aufregend.
18 Kommentare verfügbar
Wolfgang Baur
am 19.05.2014So manche Kontext-Reportage fand ich wirklich hilfreich, für den Widerstand gegen S21 und die immer deutlicher in Erscheinung tretenden Destruktivkräfte des Kapitalismus. Sie waren im Sinne der Vereinssatzung geschrieben: „nachfragen, analysieren,…