Um Städte an die Hitze der Zukunft zu adaptieren, gilt es auch menschgemachte Wärmequellen auszuschalten. So heizt etwa der Autoverkehr den Stadtbewohnern zusätzlich ein, wie wissenschaftliche Untersuchungen ergaben. In Stuttgart geben die Verbrennungsmotoren der Fahrzeuge rund 26 Watt Wärme pro Quadratmeter Verkehrsfläche ab. Auf das gesamte Stuttgarter Stadtgebiet bezogen emittieren Autos und Laster rund 1,8 Watt pro Quadratmeter. Zum Vergleich: Die Stuttgarter Bevölkerung gibt 0,3 Watt Wärme pro Quadratmeter Stadtfläche ab. Auf stark befahrenen Straßenabschnitten kann die Wärmeemission des Verkehrs jedoch auf ein Vielfaches ansteigen, wie Messungen in der Londoner City zeigen. Der Spitzenwert erreicht dort 1371 Watt pro Quadratmeter. "Wer an heißen Tagen sein Auto stehen lässt, hält die Luft nicht nur rein, sondern auch kühl", verdeutlicht Professor Baumüller.
Auch wenn sich die Wissenschaftler relativ einig sind, wie sich Städte an den Klimawandel anpassen können, bleibt es zweifelhaft, ob die entsprechenden Maßnahmen umgesetzt werden. Stuttgart beispielsweise hat im vergangenen Jahr ein "Klimawandel-Anpassungskonzept" verabschiedet. Stadtklimatologe Baumüller hat den Text des Konzepts untersucht. "Am häufigsten werden darin 'Maßnahme' und 'Umsetzung' erwähnt", so Baumüller. Gleich dahinter folgen "Risikopotenzial", "Kostenschätzung" und "Einflussmöglichkeit". "Das spricht nicht unbedingt für Nägel mit Köpfen machen", mutmaßt Baumüller. Und wie auf internationalem Parkett konkurrieren auch auf lokaler Ebene Klima-Anpassungsstrategien mit anderen Zielen. "Die Hitze ist nur eine Herausforderung, der sich Städte in der Zukunft stellen müssen", sagt Alanus von Radecki. In Städten kämen unglaublich viele Interessen und Personengruppen zusammen. "Bislang gibt es weltweit noch keine Stadt, die im Sinne des Klimaschutzes tatsächlich nachhaltig ist", so von Radecki.
Klimawandel und die Folgen im Netz
<link http: www.de-ipcc.de _blank>Deutsche Koordinierungsstelle des Weltklimarats IPCC
<link http: www.bmub.bund.de themen klima-energie klimaschutz klima-klimaschutz-download artikel fuenfter-sachstandsbericht-des-ipcc _blank>Fünfter Sachstandsbericht des IPCC, Teilbericht 2 vom 31.3.2014 (Seiten des Bundesumweltministeriums)
<link http: www.bmub.bund.de bmub presse-reden pressemitteilungen pm artikel klimawandel-ist-zentrale-gesellschaftliche-herausforderung _blank>Gemeinsame Pressemitteilung des Bundesumweltministeriums und des Bundesforschungsministeriums zum IPPC-Teilbericht 2 vom 31.3.2014
<link http: www.dwd.de klimawandel _blank>Schwerpunktthema Klimawandel Deutscher Wetterdienst
<link http: www.dwd.de bvbw appmanager _blank>Klimadaten (frei) des Deutschen Wetterdienstes
<link http: www.klima-sucht-schutz.de _blank>klima-sucht-schutz.de
<link http: uba.klima-aktiv-co2-rechner.de de-de page _blank>CO2-Rechner des Umweltbundesamts
<link http: www.stadtklimatologie-stuttgart.de _blank>Stadtklimatologie-Stuttgart
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Klaus Neumann
am 09.04.2014