Kontext freut sich über den dritten Geburtstag – und zwei Neue im Vorstand: Petra Bewer und Dieter Baumann. Am 6. April 2011 erschien die erste Ausgabe, jetzt gibt es Bewegung beim Herausgeber, dem Verein für ganzheitlichen Journalismus. Petra Bewer (62) rückt als zweite Vorsitzende für Rainer Stieber nach, der sich nicht zur Wiederwahl gestellt hatte. Dieter Baumann ist im Vorstand für die Redaktion zuständig. Beide wurden ohne Gegenstimme bei der Mitgliederversammlung am vergangenen Mittwoch (26. März) gewählt, und beide sind für Kontext gut. Die Stuttgarter Antiquarin ist in der Kultur zu Hause, Mitglied im städtischen Ausschuss für Kultur und Medien, sitzt im Vorstand der Freunde des Stuttgarter Literaturhauses und veranstaltet – zusammen mit Peter Conradi und Rainer Graner – den "Neuen Montagskreis" im Theaterhaus. Ein kritisches Forum, das wunderbar zu Kontext passt.
Olympiasieger Dieter Baumann hat seine Laufschuhe zwar noch nicht ausgezogen, bewegt sich aber, altersadäquat (49), verstärkt in neuen Bahnen. Als Buchautor, Kolumnist und Kabarettist und Subjekt medialer Berichterstattung kennt er die Eigenheiten der Branche. Und er kennt Kontext seit Anfang – als Förderer und Beiratsmitglied.
Der Vorstand setzt sich damit wie folgt zusammen: Uli Reinhardt (erster Vorsitzender), Petra Bewer (Stellvertreterin), Gabriele Müller-Trimbusch (Bildung), Dieter Baumann (Redaktion) und Johannes Rauschenberger (Finanzen).
Die "Politische Justiz" ist ausverkauft
Das Kontext-Buch "Politische Justiz in unserem Land" stößt auf großes Interesse: Der Ignoranz der hiesigen Medien zum Trotz ist die erste Auflage des vom Bürgerprojekt Die AnStifter und Kontext gemeinsam herausgegebenen und Anfang Dezember erschienen Sammelbands inzwischen ausverkauft. Ein Nachdruck ist in Auftrag gegeben.
"Dieses Buch ist ein Mahnung an alle, die in der Justiz und anderswo Macht ausüben: Was bewahrt mich davor, mich so zu verhalten, wie es hier aus Justiz und Behörden geschildert wird?", fragt der ehemalige Stuttgarter Amtsrichter Christoph Strecker in einer ausführlichen Rezension, die dieser Tage im "Landesinfo 02/2014" des Landesverbands Baden-Württemberg der Neuen Richtervereinigung (NRV) erschienen ist (PDF-Download <link https: www.neuerichter.de fileadmin user_upload lv_baden-wuerttemberg baw-2014-02_landesinfo.pdf _blank>hier). In der Justiz gibt es also noch (selbst-)kritische Geister.
In den örtlichen Altmedien dafür weniger. Weder die beiden Tageszeitungen noch der hier ansässige öffentlich-rechtliche Sender haben das Buch bisher besprochen, obwohl sich die darin beschriebenen Skandale auch vor deren Haustür abspiel(t)en. Gerade das könnte aber auch der Grund sein für deren vornehme Zurückhaltung ...
1 Kommentar verfügbar
Stephan Becker
am 05.11.2014