Erst vor wenigen Tagen hat der Weltklimarat hinter die Zukunft der Menschheit ein dickes Fragezeichen gesetzt. Denn der Mensch bläst immer mehr Kohlendioxid (CO2) durch Verbrennen von fossilen Energieträgern wie Öl und Kohle in die Luft. Das erwärmt das Erdklima, was fatale Folgen hat: Mit Gletschern schmelzen Trinkwasserreservoire dahin, steigende Meeresspiegel bedrohen Küstenregionen, Wetterextreme gefährden die Nahrungsproduktion.
Zu den menschgemachten CO2-Emmissionen steuert der Verkehr hierzulande rund ein Viertel bei. Da käme ein Auto ohne Abgase gerade recht. Etwa aus Untertürkheim die Mercedes B-Klasse "F-Cell", aus deren Auspuff nur harmloses Wasser dampft. Das grüne Modell mit Stern, mit Wasserstoff im Tank und Brennstoffzelle als Stromkraftwerk an Bord, kommt aber nicht. Noch nicht. Dabei hatte Daimler-Chef Dieter Zetsche auf der Internationalen Automobilausstellung (IAA) im September 2011 in Frankfurt noch medienwirksam den Start der Serienproduktion für 2014 angekündigt, Jahre früher als ursprünglich geplant. Kleinlaut machte der schnauzbärtige Manager jetzt einen Rückzieher. Das Null-Emissions-Auto soll erst 2017 vom Fließband rollen. Stattdessen präsentierte Mercedes auf der jüngsten IAA im September eine batterieelektrisch getriebene B-Klasse, die im kommenden Jahr marktreif sein soll.
Kurzstrecke auf Batterie, Überland mit Brennstoffzelle
Damit macht sich Mercedes selbst Konkurrenz. Denn bislang favorisierte der schwäbische Autobauer für seine Mittel- und Oberklasse die Brennstoffzellentechnologie als zukunftsfähiges abgasfreies Antriebskonzept. Batterie und Elektromotor, das gehört für die Untertürkheimer bislang eher in Kleinwagen wie den Smart, die vor allem in der Stadt bewegt werden. Schließlich spricht vieles für die Brennstoffzelle, in der Elektrizität aus der Synthese von Wasserstoff mit Sauerstoff für einen durchzugsstarken Elektromotor entsteht. Mit bis zu 350 Kilometer ist die Reichweite des Mercedes B-Klasse mit dem Typenkürzel F-Cell, von dem weltweit annährend 200 Stück ihre Alltagstauglichkeit beweisen, deutlich größer als bei einem vergleichbaren akkugetriebenen Elektromobil. Und das Betanken, knapp vier Kilogramm gasförmiger Wasserstoff passen in den Hochdrucktank, dauert mit drei Minuten einen Wimpernschlag im Vergleich zum meist mehrstündigen Batterieladevorgang eines "gewöhnlichen" E-Mobils an der Steckdose.
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BoeWolfF
am 06.11.2013