KONTEXT:Wochenzeitung
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Kontext goes West

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Das kleine Emailschild mit der Hausnummer 57 in der Hauptstätter Straße hängt auch schon ganz schief. Als ob es ein wenig traurig wäre, dass jetzt auch noch Kontext geht. Vorher waren es die Grünen, danach der Flüchtlingsrat, und immer wieder wechselnde Kneiper, die mit sinnlosen Umbauten lärmten. Und demnächst will auch noch Autochecker Mohr aufhören, der immer Stühle zum Rauchen rausgestellt hat.

Die "Stuttgarter Zeitung" nannte dieses Areal einmal "schäbig", was im Lichte ihres Möhringer Bunkers ziemlich hochmütig und journalistisch ignorant war: Die Hauptstätterstraße bietet so ziemlich alles, was diese Stadt aufregend macht. Lebhafter Verkehr, viele Demonstrationen, gerne auch mit Traktoren, und sie führt direkt zum Herzen Europas, zum Bahnhof beziehungsweise seiner Baustelle. Also wie geschaffen für Medien, die den Puls Stuttgarts hautnah fühlen wollen.

Unsere Gäste haben diese Urbanität auch immer geschätzt. Sei's Günther Oettinger (Kommissar), Bernd Riexinger (Parteichef) oder Brigitte Lösch (stellvertretende Landtagspräsidentin) oder Bilkay Öney (Ministerin), sei's der edle Immo-Mensch, der uns 86 Kilo Kleingeld, umgerechnet 10.000 Euro, als Spende vor die Tür gestellt hat oder John Heer (Puffbesitzer), der uns sein Gegendarstellungsbegehren persönlich in die Hand drücken wollte. Da ist viel zusammen gekommen in zwölf Jahren, so viel, dass unser langjähriger Vereinsvorsitzender Uli Reinhardt immer wieder für eine Überwachungskamera plädiert hat, damit hier nicht jede und jeder einfach so ins Haus spazieren kann. Allerdings erfolglos. Die Kaffeeflecken auf den Schreibtischen sind auch nicht schöner geworden, die Papierberge nicht kleiner.

Nun aber ist es Zeit zu gehen. Am Highway to hell Nummer 57 ist es eng geworden, die Redaktion wächst und wünscht sich ein paar Quadratmeter mehr, eine Küche zum Kochen und Quatschen und keine Bundesstraße vor der Tür. Ach ja, Platz für unsere Volontärin soll auch sein. Und tatsächlich: Der Wunsch ist in Erfüllung gegangen. Ab April ist Kontext in der Hermannstraße 5 nahe Feuersee zu finden. Immer noch mittendrin, aber etwas ruhiger und vor allem größer. Dort im Westen war der Verlag Steinkopf, gegründet 1792, zu Hause. Das ehemalige Verlagsgebäude ist heute immer noch Heimat des Antiquariats und der Buchhandlung Steinkopf. Kontext passe zu ihnen, sagen die Vermieter:innen.

Und weil so ein Umzug immer Geld verschlingt, freuen wir uns über jede Unterstützung.

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2 Kommentare verfügbar

  • gerhard manthey
    am 01.03.2023
    Antworten
    " Im Westen was Neues" wäre schöner!
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