Hört nur diese herrliche Stille! Die B14, die sich bis zu acht Spuren breit durch Stuttgart und genau unter den Fenstern der Kontext-Redaktion dahinwälzt, ist so faszinierend ruhig am vergangenen Sonntag. Keine SUVs und LKWs, die mit röhrenden Motoren über die Fahrbahnen brettern. Und wenn man das Fenster aufmacht: das Lachen von Kindern, die einen großen Streckenabschnitt in Beschlag genommen haben, leise Stimmen von Radfahrern und Fußgängern, die ein Picknick veranstalten und den kreativen Protest gegen umweltschädlichen Verkehr auf die Straße tragen.
Zu verdanken ist die motorfrei-meditative Ruhe und die ausnahmsweise nicht so abgasschwangere Luft ein paar aufblasbaren Riesenwürfeln, mit denen Aktivisten ein paar Dutzend Meter Luftlinie von der Kontext-Redaktion entfernt die Straße blockieren. Stimmen sind zu hören, Polizei ist auch da, aber schreitet nicht ein. Einer der Beamten meckert sogar leise vor sich hin, warum der nörgelnde Autofahrer vor den Blockadesteinen eigentlich nicht schon mehrere Kilometer zuvor einen anderen Weg genommen hat, wo man doch wisse, dass diese Straße gerade dicht ist. Heilandzack!
Andernorts hat sogar die Stadt Stuttgart einen autofreien Sonntag in der Landeshauptstadt ausgelobt – und dafür einen ganzen Kilometer der Theodor-Heuss-Straße gesperrt. Oioioi, dass sich da mal keiner übernimmt vor lauter grünem Engagement! Wobei, zumindest diese Sorge scheint unbegründet.
Auch große Teile der Kontext-Redaktion sind am vergangenen Freitag in den Klimastreik getreten und haben sich unter den Demo-Zug gemischt.
1 Kommentar verfügbar
Jue.So Jürgern Sojka
am 18.10.2019Zukunft gestalten, bedingt die Vergangenheit im Blick zu haben, um nicht die Fehlentscheidungen zu wiederholen … zu wiederholen … zu wieder … zu ……