KONTEXT:Wochenzeitung
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Wolken schieben

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Wer hat das Böse in die Welt gebracht? Na? Keine Ahnung. <link http: www.kontextwochenzeitung.de kultur so-kam-die-gier-in-die-welt-3937.html internal-link-new-window>Bei Wilhelm Hauff war's jedenfalls der Holländer-Michel. Er brachte die Gier, den Raubtierkapitalismus, die Geld-gegen-Herz-Attitüde. Der Michel lässt die Geister im Märchenwald sterben, treibt den Keil zwischen Mensch und Natur, schafft arm und reich, Mächtige und Ohnmächtige und lässt Bäume umhauen, deren Holz dann zu Geld wird. Moment mal. Holz zu Geld? Wir von Kontext sind ja eher verschwörungsresistent, aber wer weiß, wer weiß, ob der Hauff womöglich ein klitzekleines Nostradamus-Gen in sich trug?

Jedenfalls kann sowas nur einem Stuttgarter Literaten einfallen. Vor allem die Geschichte mit den für den schnöden Mammon gefällten Bäumen ist für Anfang des letzten Jahrhunderts schon verdächtig zukunftsweisend. Bekanntlich stehen die in Stuttgart öfter mal im Weg und sind auch sonst (<link http: www.kontextwochenzeitung.de schaubuehne tag-der-allee-3933.html internal-link-new-window>siehe Blattverlust nach Kehrwochensamstagen) eher unbeliebt. Spätestens seit der Parkrodung für Stuttgart 21 sind Bäume sogar ein richtig heikles Thema in Stuttgart. Auch im Stuttgarter Rathaus, das sich einmal mehr in gleich zwei Sitzungen mit S 21 befasst, aber eigentlich gar nicht drüber reden will. Was zu erwarten sein wird: <link http: www.kontextwochenzeitung.de politik s-21-3938.html internal-link-new-window>ein softer Eiertanz im Rathaus.

Aber wenn schon Eier, dann bitte Freilandhaltung. Wilfrid Legg wird es den Ausschussmitgliedern danken. Er berät den Ernährungsausschuss der Vereinten Nationen und arbeitet auf eine Welt ohne Hunger hin. "Eines ist definitiv klar", <link http: www.kontextwochenzeitung.de ueberm-kesselrand welternaehrung-3942.html internal-link-new-window>sagt er im Interview. "Ein Weiter wie bisher ist keine Option." Gewagte These.

Um das Böse in der Welt, um Schuld und Sühne, geht es auch bei der Evangelischen Brüdergemeinde in Korntal. Seit die Demütigungen und der Missbrauch von Korntaler Heimkindern in den 50er und 60er Jahren öffentlich wurden. Seit zwei Jahren wird über Entschädigung, Entschuldigung und Aufarbeitung gestritten. Was intern passiert, darüber herrscht Schweigen. <link http: www.kontextwochenzeitung.de gesellschaft inside-bruedergemeinde-3939.html internal-link-new-window>Nun haben zwei Mitglieder der Brüdergemeinde geredet.

Weiter wie bisher finden die Stadtlücken eher langweilig, im Gegenteil, die Gruppe empfindet das Bisher als schwer unbefriedigend und hat sich zum Ziel gesetzt, die Stadt und die Straßen zurück zu erobern. Kreativ und – klar – gewaltfrei. Sollte es denn doch mal klemmen mit der Durchsetzung, <link http: www.kontextwochenzeitung.de kultur wuerfel-3935.html internal-link-new-window>hat unsere Autorin ein paar aufblasbare Pflastersteine Probe geworfen (Fazit: "Wie Wolken schieben"). Nicht gegen AfD-Wähler natürlich. Denen hat Stephan Hebel schon <link http: www.kontextwochenzeitung.de politik afd-ii-3936.html internal-link-new-window>ein Buch gesammelter Briefe geschrieben, das an deren möglicherweise verbliebene Hirnreste appelliert.

Sollten Sie in aufreibenden Augenblicken gerade kein "Demo-Tool" zum Aufblasen dabeihaben (eher unpraktisch für Bahnfahrer), streiten Sie! Denn, so meint Luisa Boos, möglicherweise die neue Generalsekretärin der Südwest-SPD: "<link http: www.kontextwochenzeitung.de politik frau-jung-links-3943.html internal-link-new-window>Streit muss stattfinden." Jawoll, das meinen wir auch. Aber bitte, machen Sie es auf keinen Fall wie unser Kolumnist Peter Grohmann: "<link http: www.kontextwochenzeitung.de kolumne paar-in-die-fresse-3940.html internal-link-new-window>Paar in die Fresse" ist keine Option. Außer vielleicht, wenn Sie dem Holländer-Michel begegnen.


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2 Kommentare verfügbar

  • Schwabe
    am 20.10.2016
    Antworten
    Wer hat das Böse in die Welt gebracht?

    Wie wäre es damit:
    Illegale Kriege / Daniele Ganser
    Dass viele westliche Politiker längst vor Kriegsverbrechertribunale hätten gestellt werden müssen, dass letztlich noch jeder der uns in den letzten Jahren präsentierten „Kriegsgründe“ sich schließlich…
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