Sonntagnachmittag im Bahnhof in Faurndau, einem Stadtteil von Göppingen. Zwei ältere Damen warten an Bahnsteig 1 auf die Regionalbahn Richtung Stuttgart. Stundenlang. Vergeblich. Denn an diesem Tag fährt kein Zug. Nicht nach Stuttgart und auch sonst nirgendwohin. Die Lokführer streiken, das gesamte vergangene Wochenende. Eine Computerstimme verkündet den nächsten Zugausfall und empfiehlt, sich im Internet über die Streikfolgen zu informieren. Doch die Frauen besitzen keine Smartphones.
Zum Wochenanfang machen es die Lufthansa-Piloten den Lokführern nach: Die Flieger der Kranich-Airline bleiben am Boden. Deutschland ist lahmgelegt. Auf den Autobahnen quält sich ein nicht endender Blech-Lindwurm im Stop-and-go. Tankstellen geht der Sprit aus. Das neue Geschäftsfeld Fernbus freut sich über die Anschubhilfe der Bahn.
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Kontext-Redaktion (Freudenreich)
am 23.10.2014