Es passt alles: Die Fürsten der Finsternis erheben am 18. April 1994 das Glas auf den Tunnelbahnhof, die Bahn ruft ihre Privatisierung aus, und jetzt, 20 Jahre danach, wird Bilanz gezogen. Einen "Kopf machen" wollen sich alle, die immer eine Bürgerbahn gewollt und einen marktradikalen Konzern bekommen haben. Drei Tage lang (25. bis 27. April) stecken sie die Köpfe in Stuttgart zusammen, Experten aus der ganzen Republik, Kritiker allesamt. Von den Fans der schnellen Schiene wollte niemand kommen, was schade ist, weil das der Diskussion sicher gutgetan hätte. Erwin Teufel gegen Egon Hopfenzitz, Rüdiger Grube gegen Christoph Engelhardt, das hätte Dampf in den Kessel gebracht. Aber Bahn, Stadt und Land schweigen zum Jubiläum, notierte die "Stuttgarter Zeitung" mit leichtem Bedauern und dem Verweis auf die Vergangenheit, in der "kein Superlativ zu groß war".
Im Sinne deren Bewältigung hat Kontext im Archiv gekramt und drei Texte ans Tageslicht geholt, die das 20-Jahr-Jubiläum auf ihre Art feiern. Der eine (<link http: www.taz.de _blank>"Schwäbische Verflechtungen") entstammt dem Buch "Die Taschenspieler", herausgegeben von Josef-Otto Freudenreich, auszugsweise gedruckt in der taz. Die anderen hat "Stern"-Autor Arno Luik geschrieben, der das Thema Stuttgart 21 in die bundesweiten Schlagzeilen gebracht hat. Seine Geschichten <link http: www.stern.de wirtschaft news unternehmen kapitalprivatisierung-der-grosse-eisenbahnraub-597058.html _blank>"Der große Eisenbahnraub" und <link http: www.stern.de wirtschaft news unternehmen deutsche-bahn-mehdorns-letzte-fahrt-613412.html _blank>"Mehdorns letzte Fahrt" lesen sich heute noch so spannend wie vor sechs, sieben Jahren. Luik sitzt auch auf dem Podium in Stuttgart. Aktuell ist das Interview mit dem ehemaligen Bahnmanager Klaus-Dieter Bodack, das Kontext-Redakteur Jürgen Lessat geführt hat. Den Link zur Veranstaltung <link http: www.bahn-fuer-alle.de pages konferenz.php _blank>finden Sie hier.
4 Kommentare verfügbar
Martin1
am 27.04.2014Darf man das so verstehen, dass da nicht jemand die Kommentare auf evtl. strafrechtliche Relevanz (im Sinne des Pressegesetzes) überprüft, sondern jemand vom Politbüro?
;-) Spaß muss…