Das Internet macht uns gläsern. Das verurteilen wir als Kontext:Wochenzeitung. Da, wo es nützt oder mindestens unsere Neugierde befriedigt, sind wir freilich nicht so pingelig und schauen nach, wie viele Leser wann auf unserer Seite sind und welche Artikel am häufigsten gelesen werden. Manchmal macht uns das richtig Freude: Vorvergangene Woche zum Beispiel, als wir nicht nur viele Besucher begrüßen durften, sondern sich diese auch noch viel Zeit fürs Schmökern genommen haben. Acht Minuten verbrachten Sie, liebe Leserinnen und Leser, im Durchschnitt mit der Kontext-Lektüre. Das ist neuer Rekord und spricht für Ihr Interesse ebenso wie für unser Angebot.
Das Programm, das Ihre Besuche auf unserer Seite auswertet, liefert wöchentlich auf 24 DIN-A4-Seiten überwiegend Statistiken, die die Menschheit nicht braucht. Darunter zum Beispiel die Antwort auf die bedeutsame Frage, welcher Netzprovider Sie ins Internet und bis auf unsere Seite bringt. Das sind die üblichen Verdächtigen: Telekom, Vodafone, O2, Kabel-BW und so weiter. Umgeblättert haben wir diese Liste erst kürzlich mal und durch Zufall. Und siehe da, es wurde spannend, denn weiter hinten im Ranking rangieren Unternehmen, Institutionen oder Behörden, die eigene Provider betreiben. Und da freute uns zu sehen, dass der Erste unter den Kleinen, auf Platz 16, das Pressehaus in Stuttgart-Möhringen ("Stuttgarter Zeitung", "Stuttgarter Nachrichten", "Sonntag Aktuell") ist. Dass uns die Kollegen im Ländle lesen, belegen acht weitere Platzierungen von Medienhäusern in den "Top 100", und bundesweit haben wir – auf Platz 110 – beim "Spiegel" die meisten Leser.
Weit davor – auf Platz 17 – rangiert die Beamtenschaft, die über den landeseigenen Provider bwl Zugang ins Internet findet. Wir denken positiv und nehmen an, dass die Staatsdiener nicht aus Langeweile auf unseren Seiten surfen. Wir freuen uns darüber hinaus, dass sämtliche Universitäten des Landes unter den ersten hundert vertreten sind und der Landtag sogar auf Platz 36. Nur bei Platz 37 haben wir gschwind gestutzt: Dort rangiert das Landeskriminalamt Baden-Württemberg.
Je nun. So lang sie zum Lesen da sind – und zum Lernen –, sind sie willkommen.
PS: Am Wochenanfang erreichte uns eine Spende in Höhe von 90 Euro unter dem Stichwort "Uli Hoeneß". Eine genauere Überprüfung der Zuwendung ergab, dass es nicht der mutmaßliche Steuerhinterzieher war, der qua Kontext sein Gewissen erleichtern wollte, sondern ein Berliner Journalist. Er hatte von Hoeneß eine Ehrenkarte für das Pokalfinale Bayern-Stuttgart gekriegt, die er nicht ablehnen konnte. Aus Reinheitsgründen hat er den Gegenwert an Kontext überwiesen. Wie bekannt, überreicht auch der VfB Stuttgart gerne Ehrenkarten.
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robby
am 30.06.2013